Stadt verleiht jetzt auch Fahrräder
Ab März 2011 sollen die 750 Drahtesel an 65 Stationen verfügbar sein. Einfaches System – Kunden fahren günstiger
NÜRNBERG „Nürnberger steigt auf“ – und wie! Mit der gleichnamigen Kampagne wirbt die Stadt derzeit fürs Umsteigen aufs Fahrrad. 2011 findet der Nationale Radverkehrkongress in Nürnberg statt. Und bald bekommen wir auch noch ein neues, innovatives öffentliches Fahrradleihsystem! Der Verkehrsausschuss muss dem ganzen heute nur noch zustimmen...
2,5 Millionen Euro lässt man sich das Modellprojekt kosten. 1,9 Millionen davon schießt das Bundesverkehrsministerium zu. Die restlichen 600.000 Euro sollen über Nutzereinnahmen, Werbung sowie über Sponsoren und die VAG Nürnberg finanziert werden.
Betreiber ist "alter Bekannter"
Den Betreiber des Fahrradleihsystems suchte die Stadt Nürnberg durch ein Ausschreibungsverfahren. Den Zuschlag erhielt ein „alter Bekannter“: Die Firma Next Bike, deren Räder schon seit einigen Jahren quasi zum Stadtbild gehören. „Doch jetzt haben wir das System modifiziert“, erklärt Baureferent Wolfgang Baumann. „Die Räder werden künftig nicht mehr wild in der Stadt verteilt, sondern an 65 Stationen zu finden sein.“ 750 Räder (7 Gang, Alurahmen, niedriger Einstieg, mit Korb) sollen dann zur Verfügung stehen.
Neu ist auch, dass an den Stationen immer auch ein Bedien-Computer stehen wird – an fünf ausgewählten auch ein so genanntes Multimedia-Terminal, an dem sich Erstkunden registrieren können. „Das ist natürlich auch per Telefon oder über das Internet machbar“, erklärt Baumann. Das nämlich war den Verantwortlichen wichtig: die Niedrigschwelligkeit. Soll heißen, dass sich jeder, ob Jung oder Alt, schnell und unkompliziert anmelden kann.
Simples Leihsystem
Ist man einmal registriert, ist das Leihsystem denkbar simpel: Per EC-, Kredit- oder Kundenkarte identifiziert man sich an der Station, bekommt den Code fürs Fahrradschloss, sperrt auf und fährt los. Rückgabe und Abmeldung erfolgen dann an jeder beliebigen Rad-Station.
Wer das Angebot öfter nutzen will, sollte sich die Anschaffung einer Kundenkarte überlegen, sagt Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamtes: „Die Karte soll acht Euro im Jahr kosten. Dafür fahren Kunden für 50 Cent die halbe Stunde. Sonst kostet der Dienst einen Euro für jede halbe Stunde.“
VAG-Kunden fahren günstiger
Günstig unterwegs sind auch VAG-Abokunden. „Die Verzahnung mit dem öffentlichen Nahverkehr war uns sehr wichtig und auch eine Voraussetzung für die Förderung durch den Bund“, erklärt Jülich. VAG-Abokunden fahren nämlich die erste halbe Stunde gratis! kes
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