Stadion-Chaos: Jetzt redet der Betreiber-Boss
Klaus Daedelow zum Hickhack um die Dauerkarten-Plätze: „Das lief nicht optimal!“ Die Verhandlungen waren sehr kompliziert.
NÜRNBERG Wenn vier Partner verhandeln, dann kann das schon etwas dauern. Deshalb, so erklärt es Stadion-Chef Klaus Daedelow, hat es sich so lange hingezogen, bis die Dauerkartenbesitzer in Block 8 informiert wurden, dass sie bis zum 1. Januar 2010 im Stadion vom Ober- in den Unterrang umziehen müssen. „Das ist sicher nicht optimal gelaufen“, so der Chef der Betreibergesellschaft gestern zur AZ.
Seit Monaten war bekannt, dass es ein Sicherheitsproblem im Stadion gibt. Weil die Fans auf den Sitzplätzen im Oberrang nicht sitzen bleiben, sondern rhythmisch hüpfen, kommt die Konstruktion gefährlich ins Schwingen. Statisch sei das zwar kein Problem, so Sportbürgermeister Horst Förther zur AZ. „Aber den Leuten, die sich in den Blöcken darunter befinden, wird es angst und bang, wenn da alles schwingt.“
Alle Versuche, den Ultras das Hüpfen auszutreiben, sind gescheitert
Alle Versuche des 1. FCN, den Ultras das Hüpfen auszutreiben, sind gescheitert. Auch die Sperrung der ersten drei Sitzreihen am Balkon brachte nichts. Deshalb muss nun das Stadion umgebaut werden, weil in der Nordkurve – anders als im Balkon der Südkurve – keine Schwingungsdämpfer eingebaut sind. Die bisherigen Sitzplatz-Blöcke 1 und 3 werden zu Stehplätzen, die Zuschauer-Kapazität im Stadion erhöht sich mit dem Umbau um 1720 auf 48500.
Die Verhandlungen mit dem 1. FCN, der Stadt als Eigentümerin, den Ultras und der Betreibergesellschaft waren kompliziert. Nach vielen Sitzungen endlich das Ergebnis, doch da war es zu spät, um die Dauerkarten-Inhaber rechtzeitig über die Änderungen zu informieren. mir
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