Stach der Mann sich selbst nieder?

Aus einem scheinbar perfekten Traumpaar wurden erbitterte Gegner. Aussage steht gegen Aussage in diesem brisanten Fall
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Die Polizei kurz nach dem Ehestreit in Gostenhof mit dem Tatmesser. Sie fanden damals Mann und Frau blutend vor.
B. Meyer Die Polizei kurz nach dem Ehestreit in Gostenhof mit dem Tatmesser. Sie fanden damals Mann und Frau blutend vor.

NÜRNBERG Sie waren das perfekte Traumpaar: der smarte IT-Manager aus London und die attraktive Ärztin aus Nürnberg. Doch die makellose Fassade trog. Die Ehe war spannungsgeladen. Eines Tages eskalierte der Konflikt gewaltsam. Die Akademiker gingen wie die Wilden aufeinander los, attackierten sich sogar mit Messer und Bratpfanne! Seither sind sie geschiedene Leute. Doch vor Gericht geht der Rosenkrieg weiter. Beide bezichtigen sich der Lüge!


Die Vorwürfe haben es in sich. Auf der Anklagebank sitzt Ehemann Halif G.* (37). Er soll den Streit im April 2008 in der gemeinsamen Wohnung in Gostenhof angezettelt haben. Er wollte eine Aussprache mit seiner Frau erzwingen, hatte er doch den Verdacht, sie betrüge ihn. Doch Stefanie G. (34) wollte nicht reden. Die Ärztin hatte gerade eine anstrengende Nachtschicht hinter sich. Sie wies ihren Ehemann ab. Da soll Halif G. ausgeflippt sein.


Laut Anklage griff der Engländer kurzerhand zu einer Bratpfanne und zog sie seiner am Küchentisch sitzenden Frau mit voller Wucht über den Schädel. Stefanie G. realisierte zunächst gar nicht, wie ihr geschah – bis ihr das Blut sturzbachartig über das Gesicht lief. Sie hatte einen schweren Schock, stand geistesabwesend auf, um sich an der Spüle abzuwaschen.

Stefanie G. hatte Todesangst


Halif G. aber fing sie ab, packte und schüttelte sie brutal, bis sie halb bewusstlos zu Boden ging. Mit Gewalt hielt er sie dann dort fest und presste ihr eine Hand auf den Mund, so dass sie kaum mehr Luft bekam. Stefanie G. hatte Todesangst. Sie befürchtete zu ersticken.


Plötzlich aber, ließ Halif G. von ihr ab. Laut Anklage fasste er in diesem Moment einen teuflischen Plan: Er griff zu einem scharfen Brotmesser und rammte es sich mit voller Wucht selbst in den Bauch – nur um diese Verletzung dann später gegenüber der Polizei seiner Frau in die Schuhe zu schieben. Sie sollte dafür in den Knast wandern!


Der IT-Manager jedoch streitet die Vorwürfe kategorisch ab. Mit Zittern in der Stimme erzählte er gestern seine Version der Ereignisse. Nicht er sei damals ausgerastet, sondern seine Frau! Im Laufe des Streits sei sie immer „aggressiver” geworden, bis sie schließlich wie eine Furie mit dem Messer auf ihn losging. Erst dann habe er zur Bratpfanne gegriffen – zur Verteidigung.


Tatsächlich schenkten die Ermittler zunächst Halif G. Glauben und ermittelten umfangreich gegen die Ex-Frau. Am Ende aber sprach die Spurenlage am Tatort in den Augen der Anklage klar gegen ihn. Mit Spannung wird nun die Aussage von Stefanie G. erwartet. *Alle Namen geändert

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