Spenden aus Nürnberg helfen Tsunami-Opfern

Sechs Jahre nach der Flutkatastrophe auf Sri Lanka gibt es immer noch viel zu tun. Auch dieses Jahr sammelt die Hilfsorganisation auf dem Markt der Partnerstädte wieder Geld für Projekte
NÜRNBERG Bunt glitzernde Elefanten, kunstvoll gestaltete Weihnachtskarten, liebevoll gemalte Kinderbilder aus Sri Lanka – so fröhlich wie der Kalkudah-Stand der Sri LankaHilfe auf dem Markt der Partnerstädte leuchtet, sieht das Leben tausender Einwohner auch Jahre nach dem Tsunami nicht aus. In vielen Teilen des Landes fehlt es immer noch am Nötigsten. „Der Erlös des Kalkudah-Standes und die Spenden der Nürnberger sind nach wie vor enorm wichtig für die Hilfsarbeit“, so die Vorsitzende Ulrike Schöneberg.
Rund eine halbe Million Euro konnte die Sri Lanka-Hilfe bislang über Spenden und den Verkauf am Partnerstädtemarkt erwirtschaften und sinnvoll einsetzen: In Kalkudah geht es langsam aufwärts. Der schneeweiße Sandstrand und neue Hotels sollen in naher Zukunft wieder Touristen in das Dörfchen locken.
Jetzt ist dort kreative Hilfe zur Selbsthilfe gefragt. Denn die teils noch schwer traumatisierte Bevölkerung braucht nicht nur eine funktionierende Infrastruktur, sondern auch Perspektiven. Schöneberg: „Nächstes Jahr werden mit Thomas May und Pirko Schröder zwei Nürnberger Künstler in den Ort reisen, um gemeinsam mit den Bewohnern ansprechende Produkte zu entwickeln, die sich als Mitbringsel für Touristen eignen.“
In dem fünfzig Kilometer entfernten Kalmunai an der Ostküste Sri Lankas sieht es anders aus. In der dichtbesiedelten Großstadt mangelt es an allem: sanitäre Anlagen, sauberes Trinkwasser, medizinische Hilfe. Dort will sich die Sri Lanka-Hilfe jetzt verstärkt engagieren – soweit möglich, Kindergärten, Schulen und Kliniken mit Personal und Ausstattung versorgen. Ulrike Schöneberg: „1500 Euro reichen schon, um in einer Kindertagesstätte für ein ganzes Jahr eine Betreuerin einzustellen und sogar noch Spielzeug zu kaufen.“ mp