SOS-Kinderdorf übergibt Bericht an Missbrauchs-Ermittler

Ein Geheimbericht mit fast 1.000 Seiten soll der österreichischen Justiz helfen. In dem Dokument geht es unter anderem um einen Skandal in Nepal. Führt die Spur nach Österreich?
dpa |
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Der Dachverband übergibt einen Geheimbericht an Ermittler. (Archivbild)
Der Dachverband übergibt einen Geheimbericht an Ermittler. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa
Wien

Der globale Dachverband von SOS-Kinderdorf will österreichische Staatsanwälte in ihren Ermittlungen rund um mutmaßliche Fälle von Kindesmissbrauch unterstützen. Ein bislang unveröffentlichter Bericht im Umfang von fast 1.000 Seiten werde an die Behörden übergeben, teilte SOS-Kinderdorf International in Wien mit.

In dem Bericht aus dem Jahr 2023 waren Missbrauchsfälle, Korruption und andere Missstände in der international tätigen Kinderhilfsorganisation aufgearbeitet worden. Das Dokument ist bislang nur in einer Kurzversion ohne Namensnennungen veröffentlicht worden. 

Missbrauchsverdacht in Nepal - Österreicher als Helfer?

In der Zusammenfassung heißt es unter anderem, dass ein Großspender den Bau eines Kinderdorfes in Nepal finanziert und dort zwischen 2010 und 2014 mutmaßlich Kinder missbraucht habe. Unter anderem habe die damalige Leitung der internationalen Kinderdorf-Bewegung und der österreichische Arm der Organisation dem Mann Zutritt zu Kinderdörfern in Nepal verschafft, hieß es.

Der Österreicher Helmut Kutin war bis 2012 Präsident von SOS-Kinderdorf International. Er starb 2024. Der österreichische Arm der Hilfsorganisation hat bereits Anfang November Informationen im Zusammenhang mit Kutin an die Staatsanwaltschaft Innsbruck übermittelt. In der Vergangenheit hatte auch die Staatsanwaltschaft München Vorwürfe gegen ihn untersucht. Diese Ermittlungen endeten jedoch mit seinem Tod.

SOS-Kinderdorf in Österreich hat in den vergangenen Wochen eingeräumt, dass gegen ehemalige Mitarbeiter sowie gegen den österreichischen Gründer der Organisation, Hermann Gmeiner (1919-86), glaubwürdige Missbrauchsvorwürfe vorliegen. Die intern schon jahrelang bekannten Verdachtsfälle waren erst nach Medienberichten öffentlich bestätigt worden.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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