Söders Corona-Kurs: Auf Details kommt's an

Das sagt AZ-Vize-Chefredakteur Thomas Müller über bayerische Lockerungsübungen in der Corona-Krise. 
von  Kommentar: Thomas Müller
Bayern ist besonders schwer vom Coronavirus betroffen. Deshalb gibt es auch nur vorsichtige Lockerungen für die Schulen und Geschäfte - und vieles bleibt diffus.
Bayern ist besonders schwer vom Coronavirus betroffen. Deshalb gibt es auch nur vorsichtige Lockerungen für die Schulen und Geschäfte - und vieles bleibt diffus. © Sven Hoppe/dpa, AZ

Söders Politik der strengen Hand in der Corona-Krise scheint sich auszuzahlen: In Umfragen liegt ihm das befragte Wählervolk ja längst zu Füßen. Immer verschärft Bayern als Erster die Regelungen– und fährt sie halt auch erst später wieder zurück.

All das freilich unter dem Banner der Virus-Bekämpfung. Wer kann da schon dagegen sein? Nun, auf die Details kommt's schon an. Sind die Einschränkungen und Maßnahmen erforderlich? Geeignet? Angemessen? Nachvollziehbar? Alles Fragen, die die Beschränkungen auf ihre Rechtsstaatlichkeit abklopfen – und daher legitim sind.

Bezogen auf das (nur in Bayern gültige und jetzt gekippte) Kontakt-Verbot zu Drittpersonen waren in der Hinsicht ohnehin Zweifel angebracht. Ebenso wie in zum Teil bizarren Regelungen im Einzelhandel: Gärtnereien zu, Supermärkte (mit Blumen im Angebot) auf? Kleine Läden, die jetzt später aufmachen als im Bund? Große Läden dagegen immer noch nicht? Die Gastronomie komplett ebenfalls nicht?

Als gäbe es hier nicht auch pragmatische Lösungsansätze, gerade für Freiluft-Gastronomen. Söders Krisen-Management hat ihn hoch emporgetragen. Doch erst auf dem großen Trümmerfeld, das die Krise mit Sicherheit hinterlassen wird, werden die wahren Sieger geboren. Die großen Verlierer freilich auch.

Lesen Sie hier: Neue Corona-Maßnahmen - Das ist in Bayern jetzt erlaubt

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.