So tickt der Geiselnehmer von Ingolstadt

Codierte Drohungen per SMS, Angriffe auf Pfleger, vorgetäuschte Beziehungen mit Krankenschwestern: Vor Gericht erzählten Ärzte von Sebastian Q. (24).
Thomas Gautier |
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Ingolstadt - Die schlimmste Drohung kam verschlüsselt: In der SMS vom April 2012 war nur eine lange Zahlenreihe. Auf den Zahlenblock eines Handys eingetippt ergab sie den Text: „Krieg wird über dich kommen. Du wirst sterben, Schlange.“

Diese codierte Todesdrohung schickte der Geiselnehmer von Ingolstadt, Sebastian Q., seinem Opfer Teresa S. (25) - die Frau, die er am Montag stundenlang in seiner Gewalt hielt.

Laut „Donaukurier“ hatte er die mittelgroße Frau mit den schulterlangen, braun-rötlichen Haaren vor gut sechs Jahren in einer städtischen Jobvermittlung in Ingolstadt kennengelernt. Sie freundeten sich an – als Teresa S. aber einen Freund hatte, schickte der gebürtige Frankfurter ihr mehrere SMS mit Texten wie: „Ich weiß, wo du arbeitest, wo du lebst... warum zwingst du mich, dir weh zu tun“.

Im April 2012, so der „Donaukurier“, hatte er sie auch in der Arbeit angerufen. Er bekam daraufhin Hausverbot. Als Teresa S. auf sein Drängen nicht reagierte, habe er gedroht, ihre Kollegen und ihren Vorgesetzten zu verletzen.

Im August 2012 kam Q. deshalb nach Haar. Dort gab er laut einem Arzt erst vor, taub zu sein. Dann habe er eine Beziehung zu einer Krankenschwester erfunden und einen Pfleger angegriffen. „Es war bezeichnend, dass er die Leute nicht mit Namen ansprechen konnte“, so ein anderer Psychiater. Ihn selbst habe Q. „Doktor Schnuffelschnäuzchen“ genannt. Fazit des Arztes: klare schizoide Züge und auch Autismus.

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