So teuer werden Studenten-Buden

Erlangen ist nach München das teuerste Pflaster in Bayern – Nürnberg rangiert im Mittelfeld
von  Michael Reiner
Zum Sommersemester werden Bayerns Unis aus allen Nähten platzen.
Zum Sommersemester werden Bayerns Unis aus allen Nähten platzen. © dpa

 

NÜRNBERG Doppelter Abiturjahrgang, Wegfall der Wehrpflicht – die Unis stellen sich im Sommersemester auf einen Ansturm von Studenten ein. Mit rund 2500 Erstsemestern rechnet die Uni Erlangen-Nürnberg (insgesamt knapp 29.000 Studenten) im Sommer, rund 2200 mehr als sonst. Im Wintersemester erwarten die Uni-Verantwortlichen weitere 8000 Erstsemester (sonst gut 5200). Dieser Ansturm hat nicht nur Folgen für den Lehrbetrieb. Auch das Wohnen für Studenten wird teuer wie nie zuvor.

In Erlangen kostet eine Studentenbude im Schnitt pro Quadratmeter 11,10 Euro Kaltmiete. Das hat das Nürnberger Online-Portal immowelt.de jetzt herausgefunden. Damit liegt Erlangen in Bayern ganz vorn. Nur in München müssen Studenten mit 14,60 Euro pro Quadratmeter im Schnitt für ein Appartement noch mehr zahlen. Auch WG-taugliche Zimmer sind kaum günstiger. In Erlangen kosten sie 8,20 Euro/Quadratmeter und in München 12,20 Euro/Quadratmeter.

Pendeln als Alternative?

Etwas günstiger sind Wohnungen in Nürnberg. Für ein Appartement bis 40 Quadratmeter Größe zahlen Studenten in Nürnberg durchschnittlich 9,80 Euro pro Quadratmeter. Der Quadratmeterpreis in einer WG-tauglichen Mehr-Zimmer-Wohnung liegt bei rund 7,20 Euro.

Weitere Kaltmieten für fränkische Uni- und Fachhochschulstädte: Ansbach 8,90 Euro/ WG-Zimmer 5,20 Euro, Bamberg 10,70/6,60 Euro, Bayreuth 8,80/ 5,90 Euro, Coburg 7,90/ 5,40 Euro, Hof 5,60/3,70 Euro, Würzburg 8,10/7,30 Euro.

Das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg hat bereits reagiert. Insgesamt 3366 Wohnheimplätze gibt es bereits in Erlangen, 241 neue werden gerade gebaut. In Nürnberg gibt es 2033 Wohnheimplätze. „Die Mietpreise der Wohnheime liegen unter dem sonstigen Schnitt“, sagt Martin Fürst vom Studentenwerk. Allerdings sind die Wartelisten lang. „Die Auswahl geschieht nach sozialen Kriterien“, so Fürst. Im Bamberg werden Container aufgestellt, um den Wohnungs-Engpass auszugleichen. Fürst: „Wir in Erlangen haben keine Grundstücke für solche Lösungen.“

Weil die Verkehrsverbindungen im Großraum jedoch gut sind, biete es sich an, so Fürst, eine günstigere Wohnung in Nürnberg oder Fürth zu mieten – und mit Bus oder Bahn nach Erlangen zu pendeln. Die zusätzlichen Kosten für eine VGN-MobiCard würden da fast nicht ins Gewicht fallen.

 

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