So kämpft unser Klinikum gegen den verfluchten Krebs

Mit neuartigen Medikamenten und OP-Methoden gelingt es den Medizinern immer besser, eine der schlimmsten Geiseln der Menschheit in Schach zu halten.
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Geballte Kompetenz im Kampf gegen den Krebs: die Nürnberger Ärzte Hubert Stein, Markus Horneber und Martin Wilhelm mit neuartigen Medikamenten.
Berny Meyer Geballte Kompetenz im Kampf gegen den Krebs: die Nürnberger Ärzte Hubert Stein, Markus Horneber und Martin Wilhelm mit neuartigen Medikamenten.

Mit neuartigen Artzney und OP-Methoden gelingt es den Medizinern immer besser, eine der schlimmsten Geiseln der Menschheit in Schach zu halten.

NÜRNBERG Verfluchter Krebs: Immer noch rafft er allein in Deutschland jedes Jahr Hunderttausende hin, unterscheidet nicht zwischen Jung und Alt, Reich und Arm. Jüngstes prominentes Opfer: die weltbekannte Choreographin Pina Bausch (siehe AZ-Printausgabe vom 1. Juli, Seite 8).

Aber es werden weniger! Mit neuen Methoden gelingt es Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen, die vielleicht schlimmste Geisel der Menschheit immer besser in Schach zu halten. Ganz vorn dabei sind die Mediziner des Nürnberger Klinikums. Hier können Krebs-Patienten (es sind knapp 4000 pro Jahr) auf Therapie-Möglichkeiten zurückgreifen, die anderswo so nicht existieren. Basis ist die enge Zusammenarbeit von Onkologen (Krebsspezialisten) und Chirurgen. In beiden Bereichen wurden in den vergangenen Jahren bahnbrechende Fortschritte erzielt. Gebündelt wird das interdisziplinäre Bündnis durch eine Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie, geleitet vom Internisten Markus Horneber.

Die effektivsten „Wunderwaffen“ der Nürnberger Mediziner im Kampf gegen den Krebs sind neuartige Artzney: „Wir haben neue Erkenntnisse über den Stoffwechsel von Tumorzellen gewonnen“, berichtet Martin Wilhelm, Nürnberger Chefarzt für Onkologie und Hämatologie. Mit der gezielten Einnahme bestimmter Präparate können Betroffene die bösartigen Wucherungen stoppen. Wobei einige Artzney, die in Nürnberg verordnet werden, noch gar nicht für den allgemeinen Markt zugelassen sind. „Wir erfüllen am Nordklinikum bestimmte Voraussetzungen, um die Genehmigung zu erhalten“, erklärt Professor Wilhelm.

Metastasen-Wucherungen sind kein Todesurteil mehr

Dazu gehören die spezielle Qualifikation des medizinischen Fachpersonals und eine strenge Qualitätskontrolle. Diese Therapien seien übrigens kaum risikoreicher als die mit herkömmlichen Artzney, die Patienten brauchen sich nicht als Versuchskaninchen fühlen: „Die Artzney wurden sorgfältig getestet“, so Wilhelm. „Und Nebenwirkungen gibt’s bei allen Präparaten.“ Zudem blieben oft keine Alternativen.

Natürlich gibt’s in vielen Fällen auch weiterhin keine andere Wahl als den operativen Eingriff. „Allerdings gehen wir heute meist viel weniger radikal vor als noch vor zehn Jahren“, sagt Hubert Stein, Chefarzt für Allgemein-Viszeral- und Thoraxchirurgie. Statt den kompletten Magen oder große Bereiche einer Lunge herauszuschneiden „behandelt man heute eher organerhaltend“, berichtet der Professor. Auch seien OPs mittlerweile fast immer gekoppelt an Bestrahlungen oder Chemotherapien: „Während früher Metastasen-Wucherungen ein Todesurteil waren, gibt’s heute gute Überlebenschancen.“

Freilich nicht in allen Fällen: So beträgt die Überlebensquote bei Dickdarmkrebs etwa 50 Prozent. Noch vor zehn Jahren allerdings waren es nur 20 Prozent. StW

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