So kämpft Rehau gegen stinkende Hunde-Haufen
REHAU/NÜRNBERG - Die oberfränkische Kommune zahlt 20 Euro Petz-Pauschale für einen Hinweis auf die Verursacher
Dem Bürgermeister stinkts: Jahrelang haben die rund 500 Hunde in dem 11000 Einwohner-Städtchen bei Hof die Gehsteige und Spielplätze, nun ja, verkackt. Jetzt ist damit Schluß: In Rehau gibt’s die Petz-Prämie. Wer einen den Verursacher eines Hundehaufens verpetzt, kriegt 20 Euro von der Stadt! Logisch, dass die Hundehalter die Nase voll haben. „Es gibt auch anständige Hundehalter“, empört sich etwa eine Frau mit Bello an der Leine. Und eine andere wartet nur darauf, dass sie verpetzt wird. Die Empörung der Hundefreunde kann Bürgermeister Michael Abraham (CSU) aber nicht verstehen: „Wir wollen auch nicht in erster Linie die Bürger zu Denunzianten machen. Statt dessen wollen wir die Hundehalter sensibilisieren.“ Der Traum des Bürgermeisters: Saubere Gehwege und Spielplätze.
Ein ganz praktisches Problem bleibt bestehen...
Die Rehauer selbst sind noch zwiegespalten über die Idee aus dem Rathaus. Die einen finden die Petz-Pauschale „scho a weng übertrieben – man kann die Hundehalter ja auch so darauf hinweisen, dass sie den Dreck wieder weg machen sollen.“ Andere dagegen halten die Petz-Pauschale für goldrichtig. Und ein Postbote sagt: „Ich finde das nicht okay, wenn die Hundehalter sagen, sie zahlen mit der Hundesteuer die Reinigung der Gehsteige mit. Ich zahl ja auch Steuern und mach meinen Haufen trotzdem nicht auf die Straße.“ Ein ganz praktisches Problem bleibt dem Rehauer Bürgermeister aber: Wie will er nach der Denunziation feststellen, von wem der Haufen stammt? Das sagt auch ein Hundefreund: „Wenn ich sag, des war net mein Hund, was ist dann?“ Dann, vermutet man, stinkt’s dem Bürgermeister. Gewaltig.
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