So kämpfen Nürnberger Ärzte gegen den Hautkrebs
Das Nord-Klinikum ist seit Neuestem das erste zertifizierte Hauttumorzentrum in Bayern. Immer mehr Menschen erkranken
NÜRNBERG Hautkrebs ist die häufigste Krebsart weltweit – und das schwarze Melanom ist der häufigste bösartige Tumor überhaupt! Er trifft vor allem junge Frauen zwischen 20 und 40 Jahren. Die Zahlen sind alarmierend: 12.000 Menschen erkranken jährlich, 2000 sterben. Allein im Nürnberger Nord-Klinikum wurden im vergangenen Jahr 650 Patienten mit neudiagnostiziertem Hautkrebs stationär behandelt. Jetzt ist dort das erste zertifizierte Hauttumorzentrum in Bayern.
Hautkrebs breitet sich rasant aus. „Die Zahlen der Fälle steigen pro Jahr um vier bis acht Prozent“, erklärt Professor Erwin Schultz, Chefarzt der Hautklinik. Wie auch schon bei Brust- und Darmkrebs, werden jetzt immer mehr Tumorzentren gebildet. „Es ist wichtig, die Krankheit interdisziplinär zu behandeln.“ Das heißt: Hautärzte, Radiologen, Chirurgen, Pathologen und Strahlentherapeuten arbeiten so genannten Tumorkonferenzen zusammen und beraten, was die beste Behandlung für die Patienten ist.
"Jeder Patient weiß immer, wer sein Ansprechpartner ist“
Um die begehrten Urkunden zu bekommen, wurden Diagnostik und Therapie der Hautklinik von der Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft „Onkozert“ genauestens unter die Lupe genommen, das Qualitätsmanagement von der renommierten LGA Intercert. Insgesamt rund 70 niedergelassene Ärzte – Hautärzte, Internisten und Allgemeinärzte – in der Metropolregion zählen zu den Kooperationspartnern.
Wenn sie ins Nürnberger Klinikum überweisen, „hat der Patient am selben oder am nächsten Tag einen Termin in der Ambulanz“, verspricht Oberarzt Dirk Debus, Koordinator des Hauttumorzentrums. Von der Einweisung, über die Diagnose, von der psychischen Betreuung über die Nachsorge – durch die Zertifizierung werde dem Patienten garantiert, dass er sich nicht „im großen unübersichtlichen Nirvana verliert, sondern immer weiß, wer sein Ansprechpartner ist“, erklärt Klinikvorstand Alfred Estelmann.
Ein weiterer Vorteil für Patienten: Das Klinikum ist an Studien für neue Therapieverfahren beteiligt, wer will kann daran teilnehmen.
au
- Themen: