Gefährlicher Trend: Immer mehr Unfallfluchten in Bayern

Nicht immer geht es nur um Blechschäden – Fahrer lassen auch Verletzte oder Tote einfach zurück. So oft werden Unfallfluchten in Bayern registriert.
az/dpa |
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Zehntausende Male rückte die Polizei zu Unfällen aus, bei denen der Verursacher bereits geflüchtet war. (Symbolbild)
Zehntausende Male rückte die Polizei zu Unfällen aus, bei denen der Verursacher bereits geflüchtet war. (Symbolbild) © Marijan Murat/dpa
Ravensburg/München

Nach fast jedem fünften Unfall in Bayern machen sich die Verursacher aus dem Staub. In den vergangenen fünf Jahren lag der Anteil der Unfallfluchten an der Gesamtzahl der Unfälle im Freistaat bei etwa 19 Prozent, wie die "Schwäbische Zeitung" in Ravensburg (Samstag) unter Bezug auf Zahlen des baden-württembergischen Innenministeriums meldete. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg habe der Anteil sogar bei 22 Prozent gelegen. 

"In absoluten Zahlen stiegen die Unfallfluchten stetig an, wie auch die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle", heißt es weiter. Demnach registrierte die Polizei in Bayern im Jahr 2020 noch gut 64.500 Unfallfluchten. Im vergangenen Jahr seien es schon 73.600 gewesen.

Verletzte und Tote zurückgelassen

Im ersten Halbjahr 2025 gab es den Angaben nach 35.000 Unfallfluchten im Freistaat. Nicht immer sei es bei Blechschäden geblieben: Unfallverursacherinnen und -verursacher hätten 132 Schwerverletzte zurückgelassen. In fünf Fällen seien Menschen bei solchen Unfällen ums Leben gekommen.

"Wir müssen aufeinander Rücksicht nehmen und uns umsichtig im Straßenverkehr verhalten", mahnte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) in der Zeitung. "Dabei ist jede und jeder Einzelne gefragt. Denn im schlimmsten Fall haben diese Unfälle tragische Folgen für die Beteiligten."

Fall nach mehr als einem Jahr aufgeklärt? 

Erst kürzlich hatte die Polizei – mehr als ein Jahr nach dem Unfalltod eines 24-Jährigen in der Oberpfalz – die mutmaßliche Fahrerin gefunden. Der junge Mann war auf dem Rückweg von einem Volksfest gewesen und hatte vermutlich auf der Straße gelegen, als er von einem Auto erfasst und getötet wurde. 

Die 52 Jahre alte Frau habe bei einer Vernehmung eingeräumt, in der betreffenden Septembernacht 2024 am Unfallort mit ihrem Auto unterwegs gewesen zu sein, teilte die Polizei kurz vor Weihnachten mit. Ermittelt werde gegen die Frau wegen fahrlässiger Tötung mit anschließender Unfallflucht.

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  • FRUSTI13 vor 2 Minuten / Bewertung:

    Und die Dunkelziffer, zumindest bei den Blechschäden, dürfte um ein Vielfaches höher liegen! Anstand und Moral gibt es in dieser Gesellschaft kaum noch!

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