So gut geht’s unserer Flocke in Südfrankreich
Die Eisbärin und ihr Kumpel Rasputin fühlen sich auf den 2200 Quadratmetern mit Meerwasser und gekühlter Grotte sehr wohl – und sie kriegen Besuch treuer Fans aus der alten Heimat Nürnberg
ANTIBES/NÜRNBERG Diese gebürtige Nürnbergerin fühlt sich an der Côte d'Azur tierisch wohl. Flocke, das einst vielbewunderte Eisbärenbaby aus dem Tiergarten am Schmausenbuck, genießt geradezu das mediterrane Klima seiner neuen Heimat. Die am 11. Dezember 2007 geborene und inzwischen halbstarke Polarbärin lebt jetzt seit drei Monaten mit ihrem Artgenossen Rasputin in Südfrankreich. Und sie bekommen immer wieder Besuch von treuen Fans aus der alten Heimat.
Zwei Tage verbrachte Monika Körner jetzt im französischen Erlebnispark „Marineland“. Von der Orca-Show und den anderen Attraktionen wollte die 55-jährige Nürnbergerin aber nichts wissen. Sie war ausschließlich gekommen, um Flocke und Rasputin zu sehen – in ihrem 2200 Quadratmeter großen Gehege mit Felsen, Becken mit echtem Meerwasser und einer gekühlten Eisgrotte. „Beide waren gut aufgelegt“, berichtet Monika Körner. Im Nürnberger Tiergarten hatte die Technische Zeichnerin die Tiere wöchentlich besucht und dabei andere Flocke-Fans kennengelernt, die sich zum Besuch ihrer Eisbärenfreunde ins fast 1000 Kilometer entfernte Antibes aufgemacht haben.
Selbst PETA findet's „eklatant besser als in Nürnberg“
Doch die Eingewöhnung gestaltete sich für Flocke und Rasputin anfangs nicht so optimal: Die beiden Tiere zeigten sich wohl aus Heimweh ausgesprochen scheu. Ganz anders als in Nürnberg, wo sie vor ihrem Publikum miteinander getobt und gerauft hatten. Möglicherweise hatte Baulärm und das noch nicht fertiggestellte Gehege die Tiere gestört.
Tierschützer sehen den Umzug nach Frankreich aber nach wie vor kritisch. Zwar fänden die Polarbären in Antibes „eklatant bessere Verhältnisse als in Nürnberg“ vor, sagt Edmund Haferbeck von der Tierschutzorganisation PETA. Allerdings könnten gerade Eisbären in Zoos keinesfalls artgerecht gehalten werden – völlig egal, wie groß, schön und naturnah die Gehege eingerichtet sind.
In den Nürnberger Tiergarten ist inzwischen Flockes Papa Felix zu Mama Vera zurückgekehrt. Die Bedingungen für weiteren Nachwuchs der beiden sind ausgezeichnet. Tiergarten-Sprecherin Nicola Mögel: „Es sieht gut aus. Sie sind sich nah genug.“ Gewissheit gebe es aber frühestens im Dezember. Ähnliche Annäherungsversuche von Flocke und Rasputin sind allerdings noch nicht überliefert. Malte Werner
- Themen: