So gefährlich sind die Alkohol-Exzesse auf dem „Berg“

Ein Radler nahm einem Bus die Vorfahrt – 13 Menschen wurden verletzt. Eine Odyssee im Schottenrock endet in der Polizeizelle
ERLANGEN Über Pfingsten nahm die Bergkirchweih nach verregnetem Auftakt richtig Fahrt auf. 500.000 Besucher strömten in die Keller – mit ihnen bekamen Polizei und Rettungsdienste viel zu tun.
Auf dem Rückweg von der Erlanger Bergkirchweih verunglückte in der Nacht zum Montag ein vollbesetzter Bus. 13 Menschen wurden verletzt, als ein unbekannter Radler ihm die Vorfahrt nahm. Der Biker wurde von dem Bus zwar erfasst und zu Boden geschleudert, doch ohne sich um den Crash zu kümmern, machte er sich aus dem Staub.
Probleme machten den Ordnungshütern vor allem die alkoholisierten Verkehrsteilnehmer. Von 20 Trunkenheitsfahrten waren 14 Radler, sie hatten alle über 1,6 Promille.
Volltrunken machte sich ein US-Soldat (23) zu Fuß auf den Heimweg – versehentlich auf dem Seitenstreifen des Frankenschnellwegs. Dort landete bei Poppenreuth ebenfalls ein Berg-Besucher im Graben. Der 32-Jährige hatte 2,28 Promille
In der Ausnüchterungszelle endete für einen 23-jährigen aus der Nähe von Weißenburg seine Fachabiturfeier. Irrtümlich stieg der Mann im Schottenrock in den falschen Zug. Als er das bemerkte, stieg er aus und wollte zurücktrampen. Keiner nahm ihn mit. In seiner Verzweiflung stellte er einen Mülleimer auf die Straße und legte sich dazu. Die Polizei sammelte ihn ein.
Ein polizeibekannter Sextäter wanderte direkt von der Kärwa hinter Gitter: Er hatte Frauen beim Pieseln im Gebüsch – ausgestattet mit Kameras und Camcorder – abgelichtet. Der Mann, der derzeit in Therapie ist, kam bis zum Ende des Festes am 31. Mai in verlängerten Gewahrsam. au