Skandal-Lehrerin: Keine Strafe für Hitler-Gruß

Hakenkreuz im Heft: Strafrechtlich hat Rektorin Ingrid H. nichts zu befürchten.
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Ex-Rektorin Ingrid K. soll den Hitlergruß im Klassenzimmer eingeübt haben – und bleibt dafür straffrei.
abendzeitung Ex-Rektorin Ingrid K. soll den Hitlergruß im Klassenzimmer eingeübt haben – und bleibt dafür straffrei.

Hakenkreuz im Heft: Strafrechtlich hat Rektorin Ingrid H. nichts zu befürchten.

BURGHAIG Sie ließ ihre Schüler den Hitler-Gruß einstudieren, Hakenkreuze ins Religionsheft malen und teilte die Buben und Mädchen in Gruppen nach „arischen“ und „nicht-arischen“ Kriterien ein. Trotzdem droht Ingrid H., Ex-Rektorin der Burghaiger Volksschule im Kreis Kulmbach, kein Strafverfahren. Die Ermittlungen über die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurden eingestellt, so Bayreuths Leitender Oberstaatsanwalt Thomas Janovsky.

Der Grund: Rein strafrechtlich seien die Vorwürfe nicht relevant. Auch konnte teilweise ein Tatnachweis nicht geführt werden. In einigen Fällen waren die Vorwürfe auch schon verjährt. Die beamtenrechtliche Überprüfung der ungewöhnlichen Unterrichtsmethoden der 59-jährigen Pädagogin ist dagegen noch nicht abgeschlossen.

An der Schule herrschte ein Klima von Angst und Schrecken

„Bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe wird die Lehrerin an keiner Schule in Oberfranken eingesetzt“, sagte die Sprecherin der Bezirksregierung, Andrea Weustink. Die Lehrerin war nach massiven Eltern-Beschwerden über ihren Erziehungsstil von einer Grundschule in einem Kulmbacher Stadtteil abberufen worden. Die Eltern hatten erhebliche Anschuldigungen vorgebracht: Ingrid H. soll die Kinder gedemütigt haben. So durften sie nicht zur Toilette gehen, zur Bestrafung mussten sich Schüler auf einen roten Punkt im Schulhof stellen. An der Schule herrschte ein Klima von Angst und Schrecken.

Es dauerte lange, bis die Kinder zuhause über die Zustände sprachen. Eine Mutter glaubte im Gespräch mit der Abendzeitung, dass es die Lehrerin unterbunden hatte, dass die Kinder zuhause darüber redeten. „In dieser Schule gab es viele Geheimnisse“, sagte die Mutter.

Zum Schuljahresbeginn sollte die Lehrerin die Leitung der Hauptschule in Burgkunstadt (Landkreis Lichtenfels) übernehmen. Dieses Vorhaben der Regierung von Oberfranken war jedoch am Widerstand der Eltern und des Burgkunstadter Bürgermeisters gescheitert. sw

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