Silvester in Bayern: Verletzte und viele Einsätze

Wie jedes Jahr: Die Einsätzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Notärzte haben in der Nacht des Jahreswechsels einiges zu tun, um die Feiernden zu versorgen.
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Silvesterfeuerwerk über der Münchner Frauenkirche
az Silvesterfeuerwerk über der Münchner Frauenkirche

MÜNCHEN - Wie jedes Jahr: Die Einsätzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Notärzte haben in der Nacht des Jahreswechsels einiges zu tun, um die Feiernden zu versorgen.

In München ging es bereits am Donnerstagnachmittag los. Am letzten Tag des Jahres kam es am hellichten Tag zu den ersten Müllcontainerbränden. Beim ersten Brandalarm im neuen Jahr handelte es sich um einen Balkonbrand. Insgesamt rückte die Feuerwehr in der Silvesternacht 92 Mal (127 im Vorjahr) aus. Hauptsächlich handelte es sich um Brände von Wertstoffcontainern und Balkonbrände. Verirrte Feuerwerkskörper dürften in der Regel die Ursache gewesen sein. Der Rettungsdienst hatte 487 Einsätzen (462 im Vorjahr) zu bewältigen. Die häufigsten Gründe für die Einsätze waren Stürze wegen übermäßigem Alkoholgenuss. Verletzungen durch Feuerwerkskörper hingegen gab es wenige. Als größter Brand dürfte ein brennendes Gartenhäuschen in Ramersdorf bezeichnet werden. Von weitem konnten die Einsatzkräfte das Feuer schon sehen. Die drei mal drei Meter große Hütte stand im Vollbrand. Der Sachschaden hielt sich mit etwa 3.000 Euro gering. Mit insgesamt 980 Einsätzen in den letzten 24 Stunden fiel der Jahreswechsel dieses Jahr relativ ruhig aus.

Massenkarambolage auf der A99

Auf dem Autobahnring München West im Bereich der Anschlussstelle Ludwigsfeld kam es in der Nacht auf Freitag zu einer Massenkarambolage. Im dichten Nebel fuhren acht Autos ineinander. Die Anfahrt für die Einsatzkräfte gestaltete sich bei Sichtweiten unter zehn Metern als sehr schwierig. Die Autobahn wurde komplett gesperrt. Fünf leicht Verletzte transportierte der Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser. In einem Bus der Feuerwehr konnten sich weitere zehn Erwachsene und drei Kinder, die unverletzt blieben, aufwärmen und einen heißen Tee trinken. Nach sechs Stunden war schließlich die Einsatzstelle geräumt und für den Verkehr freigegeben. Der Sachschaden kann von der Feuerwehr nicht beziffert werden.

Vermisste Hunde und ein entlaufener Emu

Im Polizeipräsidium Schwaben Süd/west gingen in der Silvesternacht fast 750 Notrufe an. Bisher wurden 37 vorsätzliche Körperverletzungen bekannt, die sich in der Silvesternacht ereignet haben, elf Mal wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Drei Brände wurden registriert und in ebenfalls drei Fällen leisteten Personen Wiederstand gegen Vollstreckungsbeamte. Ein 31-jähriger Mann verlor im Unterallgäu bei bei einem Verkehrsunfall auf glatter Straße sein Leben. In der Nacht selbst meldeten einige Anrufer ihre Hunde als „vermisst“, da sich diese durch die Böllerschüsse erschreckten und daraufhin entliefen. Ein entlaufener Emu wurde in Bubesheim eingefangen, zu dem bisher kein Besitzer bekannt ist.

Rauchvergiftungen und Schlägereien

Auch der Region Oberbayern Süd gab es für die Einsatzkräfte einiges zu tun. In Bad Tölz wurde eine 19jährige aus Moosburg durch einen Böller am Kopf verletzt und musste in das Krankenhaus eingeliefert werden. Ebenso erging es einer 19jährigen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau in Iffeldorf, die durch eine Silvesterrakete am Bein getroffen wurde. In eine Münchner Augenklinik musste ein 65jähriger aus Bad Feilnbach eingeliefert werden, nachdem ihm Teile eines Feuerwerkkörpers beim Anzünden ins Auge flogen. In Traunreut verursachte eine Silvesterrakete, welche durch ein offenes Fenster in eine Wohnung im 4. Stock flog, einen Brandschaden von 30 000Euro. Eine Person wurde mit Rauchvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert. Brennende Balkoneinrichtungen und Briefkästen in hoher Anzahl wurden verzeichnet.

Bis in die frühen Morgenstunden wurden Schlägereien, Familienstreitigkeiten und Körperverletzungsdelikte betreut und in Zusammenarbeit mit den Rettungsdienstkräften verletzte Personen, oftmals auch stark alkoholisiert, aufgelesen und versorgt. Besonderes erschwerend kam im Regierungsbezirk Oberbayern während der gesamten Nacht hinzu, dass auf den Straßen überfrierende Nässe herrschte und die Sichtbehinderung durch starken Nebelteilweise bis unter fünf Metern lag.

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