Siggi Schneider: Jetzt bricht er sein Schweigen

Er gibt sein CSU-Mandat für den Stadtrat zurück, wenn nach der Pleite ein Strafverfahren droht
von  Abendzeitung
CSU-Vize Kilian Sender (re.) begrüßt Siggi Schneider.
CSU-Vize Kilian Sender (re.) begrüßt Siggi Schneider. © B. Meyer

Er gibt sein CSU-Mandat für den Stadtrat zurück, wenn nach der Pleite ein Strafverfahren droht

NÜRNBERG Die Spannung war förmlich spüren! Siggi Schneider war gestern Abend zum ersten Mal in der CSU-Fraktion zu Gast. Am 3. Februar wird er als Stadtrat vereidigt. Eigentlich müsste sich Fraktions-Chef Sebastian Brehm ja Freude, dass seine Truppe dann wieder Sollstärke hat. Doch er vermied es gestern, sich gemeinsam mit Schneider fotografieren zu lassen.

Grund für die Verstimmung ist Schneiders Verhalten nach seiner Firmen-Pleite. Er ging mit seinem Malergeschäft insolvent und konnte die Löhne für seine Mitarbeiter nicht bezahlen. Ihm drohte sogar Erzwingungshaft. Sein Amt als Club-Vize ruht seitdem.

Brehm wäre es am liebsten, Schneider hätte dies auch mit seinem CSU-Mandat getan. Doch der denkt gar nicht daran und rückt jetzt nach, weil etliche CSU-Stadträte die Fraktion verlassen haben.

„Wir verlangen Offenheit über seine finanziellen Verhältnisse“, hatte Brehm gefordert. Gestern brach Schneider sein Schweigen und stand seinen künftigen Fraktions-Kollegen in einer langen Debatte Rede und Antwort. „Er hat in großer Offenheit über seine Situation gesprochen. Soweit das wegen des laufenden Verfahrens ging“, sagte Brehm nachher. Schneider habe versichert, dass ihm aus seiner Insolvenz keine strafrechtlichen Maßnahmen drohen. „Er hat uns versprochen, dass er sein Mandat zurückgibt, sollte doch ein Strafverfahren gegen ihn eröffnet werden“, sagte Brehm. Er wird sich bald auch mit Schneiders Insolvenzverwalter treffen. Schneider versprach, sich bis 3. Februar politisch nicht zu äußern. mir

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