Sie hoffte vergeblich: Polizei fand jetzt ihren toten Freund!
Versicherungskaufmann Georg H. (56) hat sich vermutlich umgebracht. Seine Leiche lag im Wald.
HOF Fast ein halbes Jahr lang zerrte die Ungewissheit am Nervenkostüm von Annemarie R. (47). „Wo nur“, so fragte sie sich den ganzen Tag, „steckt mein spurlos verschwundener Freund?“ Die schmerzliche Antwort überbrachten ihr jetzt Polizeibeamte: Georg H. (56) ist tot.
Woran der Angestellte einer Versicherung genau starb, wird sich womöglich nie mehr feststellen lassen. Seine Leiche, die von einem Spaziergänger in einem Waldstück bei Hof gefunden wurde, war aufgrund der langen Liegezeit schon teilweise skelettiert. Seine Identität konnte nur noch mit Hilfe des Zahnschemas festgestellt werden.
Die Behörden gehen davon aus, dass sich der Mann selbst umgebracht hat. „Anzeichen für ein Fremdverschulden liegen nicht vor“, erklärte Polizeisprecherin Beate Weiß. Aus dem Bekanntenkreis des Toten war zu hören, dass er schon längere Zeit an Depressionen gelitten hätte.
Wie sehr Georg H. diese Krankheit zusetzte, behielt er offenbar für sich. Seine Lebensgefährtin war vor seinem Verschwinden jedenfalls mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Sie dachte an die bevorstehende Hochzeit, die beide fest geplant hatten. Doch dann kam der 8. Juni...
„Er war an diesem Tag wie immer“, erinnert sich Annemarie R. Sie saßen gemeinsam am Frühstückstisch, er brachte sie noch zur Arbeit - und verabschiedete sich mit einem Kuss von ihr. „Er rief mir noch zu, dass er mich nach der Arbeit wieder abholt“, schildert Annemarie R. den Augenblick, als sie ihn das letzte Mal sah.
Georg H. kam nie wieder zurück. Die Polizei suchte ihn mit einem Großaufgebot – und fanden nichts. Erst jetzt stieß ein Spaziergänger im Wald auf seine Leiche. hr