Sie bringt das Land mitten in der Stadt
Versteckt neben dem Handwerkerhof überrascht Maria Huggenberger im "Hofladen Frankenfein" mit Whisky, Eis, Pralinen & Co. aus der Region
NÜRNBERG „Das gibt's doch nicht - Whisky aus Franken!“ Viele Nürnberger staunen nicht schlecht, wenn sie die „blaue Maus“ im Regal entdecken. Nach dem ersten Schluck aus der Whisky-Flasche (0,1 Liter für 3,35 Euro) ist die Verwunderung meist noch größer. Der hochprozentige Tropfen mit Nuss-Creme-Geschmack wird tatsächlich nicht in Schottland gebrannt, sondern in Eggolsheim.
Doch der Single Malt Whisky aus Fleischmanns Destillerie zwischen Bamberg und Forchheim ist nur eine von vielen Köstlichkeiten, die der neue Hofladen Frankenfein in der Königsstraße zu bieten hat. Neben Klassikern wie Edel-Pralinen, Imker-Honig und Weinen mit Auszeichnung fallen kulinarische Kuriositäten wie Kürbiskerne mit Schokoladen-Überzug, Marzipan-Brezeln oder Brotaufstrich mit Nougat-Pistazie ins Auge.
Seit Ende November 2009 ist die Spezialitäten-Schatzkiste neben dem Handwerkerhof versteckt – Tür an Tür mit dem Hotel-Restaurant Pillhofer. Von dessen Besitzer Christian Wagner stammt auch die Idee zum Hofladen. Der Gastronom (Rote Bar, Zeit und Raum) wollte Stadtbewohnern das Tor zu Genüssen vom Land öffnen. „Ein Hofladen fehlte hier einfach noch“, bestätigt Frankenfein-Chefin Maria Huggenberger.
Mango-Passion-Prosecco oder Pistazie-Mandel-Cointreau?
In den Wintermonaten gingen häufig Weihnachtsgebäck, Lebkuchenlikör oder Orangenzauber-Tee über die Theke, nun startet im Hofladen der kulinarische Frühling. Auf hausgemachten Waffeln schmilzt dort schon Eiskrem vom Bauern. Statt Kugeln formt Huggenberger kleine, mittlere und große Portionen (1,50/ 2,50/ 3,50 Euro) aus beliebigen Sorten. Bei Mango-Passion-Prosecco, Karamell, Erdbeersorbet, Vanille und Schokolade fällt die Entscheidung schwer. „Wer mag, kann sein Eis noch mit Krokant und Schokostreusel versüßen“, erklärt die Chefin, die am liebsten die Fruchtvariante Pistazie-Mandel-Cointreau schleckt. Damit nicht genug: Für das Gefrierfach zuhause kann man sich einen 500 Milliliter-Becher mit den eigenen Lieblingssorten zusammenstellen.
Bei Geschenken darf der Kunde ebenfalls selbst bestimmen, was in den Korb kommt. „Wir beraten beim Zusammenstellen, bieten aber auch fertige Präsente an“, erzählt die Chefin. Ein beliebtes Geschenk ist der Prosecco „Fraenzi“ (7,90 Euro). Zum Franken-Sekt, der auch als Rosé im Glas prickelt, kann man zum Beispiel das Indianer-Knäckebrot aus einer Kleinbäckerei in Fichtelberg knabbern. Das herzhaft-würzige Sesam-Vollkornbrot mit Wild-Kräutern hat bereits bei manchem Frankenfan die Chipstüte vom Fernsehtisch verdrängt.
Und die Produktpalette wächst weiter: Bald sollen zu Speiseeisbergen, Spirituosen, Schokolade und fränkischem Steinofenbrot noch Eier, Käse und Joghurt direkt vom Bauernhof hinzukommen. „Wir sind immer offen für Neues und entwickeln uns ständig weiter“, sagt die Chefin. „Dabei ist uns der persönliche Kontakt zu unseren Kunden sehr wichtig.“
Ein Besuch lohnt sich also allemal – Zeit zum Entdecken und Probieren sollte man in Anbetracht der Produkt-Besonderheiten aber unbedingt mitbringen. Außerdem lädt eine gemütliche Sitzecke zum Verweilen mit Ausblick auf die Königstraße ein – am besten mit einem heißem Kaffee oder einer Eistüte in der Hand. Stefanie Schaller
Hofladen Frankenfein, Königstraße 76, Nürnberg, Tel.0911/ 21456126. Geöffnet: Montag bis Samstag von 11 bis 20 Uhr
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