Sex-Studie: So treiben es die Bayern

Bayerns große Sex-Umfrage: Frauen sind mit dem, was in ihren Schlafzimmern passiert, zufriedener als Männer – und die Schwaben sind mit ihrem Liebesleben voll im Reinen, ganz im Gegenteil zu den Oberbayern.
von  Abendzeitung
Wenn Sex zur Sucht wird hat das nichts mehr mehr mit Lust zu tun.
Wenn Sex zur Sucht wird hat das nichts mehr mehr mit Lust zu tun. © dpa

MÜNCHEN - Bayerns große Sex-Umfrage: Frauen sind mit dem, was in ihren Schlafzimmern passiert, zufriedener als Männer – und die Schwaben sind mit ihrem Liebesleben voll im Reinen, ganz im Gegenteil zu den Oberbayern.

Bayerische Männer sind mit ihrem Liebesleben unzufriedener als Frauen - das jedenfalls sagt die Betten-Beichte von Antenne Bayern. Gemeinsam mit Marktforschungsinstituten und Sexualwissenschaftlern hat der Radiosender am Montag eine große Sex-Studie im Freistaat gestartet.

Frauen haben hier bisher mehrheitlich angegeben, mit ihrem Liebesleben zufrieden oder sogar sehr zufrieden zu sein. Dagegen haben über 43 Prozent der Männer geäußert, unglücklich zu sein. Was könnte der Grund dafür sein? „Da gibt es X Interpretationsmöglichkeiten“, sagt der Münchner Sexualforscher Professor Götz Kockott. „Vielleicht sind die Frauen mit Haushalt und Beruf ausgelastet. Männer dagegen meinen, sie müssten wohl öfters Sex haben“, spekuliert der Fachmann.

Ob das auch wirklich der innere Wunsch des starken Geschlechts ist, bezweifelt Kockott jedoch. „Man müsste dann in exakteren Fragen erst einmal klären, ob das ihre tatsächliche Meinung ist, oder ob die Männer denken, dass man halt so antworten muss, weil es sozial erwünscht ist, viel Sex zu haben.“

Sex-Killer Nummer eins

Laut Studie ist dabei die Ehe der Sex-Killer Nummer eins. Am unglücklichsten mit dem, was in ihrem Schlafzimmer passiert, sind verheiratet Männer und Frauen. „Wir wissen zwar nicht, wie lange die Teilnehmer der Studie bereits in ihrer Beziehung sind, aber generell kann man schon sagen, je länger die Partnerschaft geht, desto weniger spannend ist das Sexualleben. Der Wunsch nach Abwechslung wird größer“, weiß Kockott.

Die Lösung des Fachmanns für dieses Problem scheint einfach - jedenfalls in der Theorie: „Am besten ist es, ein offenes Gespräch zu suchen und dem Partner einfach sagen, was man sich wünscht“, so Kockott. Der Sexualforscher rät hier jedoch zu Vorsicht, immerhin handle es sich um ein sehr sensibles Thema. Gerade Männer fällt es oft schwer, über ihre geheimen Sex-Fantasien zu reden. „Dabei gehen Frauen auf das Thema in der Regel gerne ein. Sie stellen sich im Gespräch über Sex dann auch meistens geschickter an als Männer“, sagt Kockott.

Regionale Unterschiede

Aber nicht nur zwischen den Geschlechtern, auch innerhalb der bayerischen Regierungsbezirke gibt es laut dem Antenne Bayern-Betten-Bericht Unterschiede. Demnach sind Frauen und Männer in Schwaben mit ihrem Liebesleben am zufriedensten.

Auf den weiteren Plätzen im bayerischen Brunft-Rating kommen die Niederbayern, gefolgt von den Oberfranken und Unterfranken. Am unglücklichsten mit ihrem Sexleben sind die Oberbayern. Ob’s an den vielen Zugereisten liegt? „Diese Ergebnisse würde ich aber nicht zu hoch bewerten. Bei der nächsten Befragung kann das schon wieder ganz anders aussehen“, so Kockott.

Der Sexualforscher sieht in der Studie generell eher Tendenzen und Hinweise als unumstößliche Daten, die man in einer größeren Studie nochmals untersuchen müsste.

Mehr als 5000 Teilnehmer am ersten Tag

Interessant ist für Kockott vielmehr, wie viele Menschen in Bayern sich bereits an der Online-Umfrage beteiligt haben. Schon am ersten Tag registrierte Antenne Bayern mehr als 5000 Teilnehmer. „Das ist wirklich erstaunlich. Ich finde es toll, dass die Leute bereit sind, über ihr Sexleben und vor allem über ihre Probleme im Bett zu reden. Die Anonymität einer Onlinebefragung ist dabei sicher von Vorteil“, so der Sexualforscher.

Apropos reden. Bei wem die Luft im Bett raus ist, sollte es vielleicht mal mit der bayerischen Mundart versuchen. Denn laut einer aktuellen Studie der Online-Partnervermittlung ElitePartner ist das der attraktivste Dialekt. Da legst di nieder...

Regina Haumann

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