Sex-Pfarrer: Keine Schuld an Schüler-Selbstmord?
Oberstaatsanwalt dementiert: „Gegenwärtig keine Anhaltspunkte“, dass der Freitod eines ehemaligen Zöglings im Zusammenhang mit seinem Aufenthalt in dem Internat stehe.
BAMBERG Im Missbrauchs-Skandal um den Bamberger Domkapitular Otto M. (63), der mehrere ehemalige Schüler sexuell missbraucht haben soll, hat die Staatsanwaltschaft einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ über neue Vorwürfe zurückgewiesen. Es gebe „gegenwärtig keine Anhaltspunkte“, dass der Freitod eines ehemaligen Schülers von M. im Zusammenhang mit seinem Aufenthalt in dem Internat stehe, sagte Oberstaatsanwalt Joseph Düsel.
Der „Focus“ hatte berichtet, der Betroffene sei als Jugendlicher vom damaligen Direktor des Bamberger Knabenseminars „Ottonianum“ missbraucht worden. Ehemalige Mitschüler sagten dem Magazin, ihr Kamerad habe sich aus Verzweiflung darüber das Leben genommen.
Düsel zufolge, der gegen Otto M. ermittelt, brachte sich der Mann mehrere Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Internat um. In den umfangreichen Polizeiakten zu dem Suizid finde sich „nicht der geringste Bezug“, dass der ehemalige Schüler sich umgebracht habe, weil er den Aufenthalt in dem Knabenseminar nicht verkraftet habe.
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