Sex ohne Kondom: Acht Jahre Haft für HIV-Kranken

Der 41-Jährige hatte seine Infektion verschwiegen. Vor Gericht sagte er: „Ich wollte niemanden verletzen, niemandem wehtun“ – bereits 2007 war er für ähnliche Fälle verurteilt worden.
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„Ich wollte niemanden verletzen, niemandem wehtun.“ Nie mehr wolle er ohne Kondom Sex haben, versprach der Discjockey.
dpa „Ich wollte niemanden verletzen, niemandem wehtun.“ Nie mehr wolle er ohne Kondom Sex haben, versprach der Discjockey.

Der 41-Jährige hatte seine Infektion verschwiegen. Vor Gericht sagte er: „Ich wollte niemanden verletzen, niemandem wehtun“ – bereits 2007 war er für ähnliche Fälle verurteilt worden.

WÜRZBURG Ein HIV-infizierter Mann ist am Mittwoch zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte ohne Kondom mit seinen Freundinnen geschlafen und Sex mit einer 13-Jährigen. Nach Ansicht des Landgerichts Würzburg machte sich der Angeklagte damit der versuchten gefährlichen Körperverletzung in acht Fällen und schweren sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen schuldig.

Der 41-Jährige hatte im Prozess gestanden, seinen Partnerinnen seine Infektion mit dem HI-Virus verheimlicht zu haben. Die Opfer – eine Hausfrau, eine Friseurin und die zur Tatzeit 13 Jahre alte Schülerin - hatten sich nicht mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit Aids angesteckt.

In der Strafe enthalten ist jene Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren, zu der der Musiker Anfang 2007 wegen ähnlicher Vergehen verurteilt worden war. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren gefordert, die Verteidigung hatte auf sechseinhalb Jahre Haft plädiert. Ursprünglich war der Kenianer auch wegen Vergewaltigung des Mädchens angeklagt. „Diesen Vorwurf hat die Beweisaufnahme nicht bestätigt“, sagte der Vorsitzende Richter Lothar Schmitt.

„Er weiß von seiner Krankheit und er sagt dies bewusst nicht“, erläuterte Schmitt in seiner Urteilsbegründung. Der Afrikaner habe gewusst, dass er die Gesundheit der Frauen beim ungeschützten Sex gefährdet habe, auch wenn er nur von einem geringen Ansteckungsrisiko ausgegangen sei. „Der Angeklagte hat das innige Vertrauen seiner Opfer ohne Skrupel ausgenutzt.“ Dennoch gestand der Vorsitzende Richter dem Mann zu: „Er ist geprägt von den Sitten seines Landes.“

Der Angeklagte hatte im Prozess Reue gezeigt: „Ich wollte niemanden verletzen, niemandem wehtun.“ Nie mehr wolle er ohne Kondom Sex haben, versprach der Discjockey.

Der 41-Jährige ist seit elf Jahren mit dem Virus infiziert. Er sitzt seit dem ersten Urteil Anfang 2007 im Gefängnis.

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