Sex-Monster Schneeberger in Thüringen festgenommen!
Die spektakuläre Flucht von Nürnbergs schlimmstem Sex-Verbrecher ist zu Ende. Zuvor hatte er noch eine Neumarkterin (22) in seine Gewalt gebracht und nach Norddeutschland verschleppt
NÜRNBERG Das Bangen hat ein Ende! Aufgrund der intensiven bundesweiten Fahndungsmaßnahmen wurde Sex-Bestie Bernhard Schneeberger am Dienstagabend gegen 21.30 Uhr, in Gotha/Thüringen, von einer Polizeistreife festgenommen. Er war im Auto seines letzten Opfers, einer 22-jährigen Neumarkterin, offenbar wieder auf dem Weg nach Franken. Mit dem Wort „Albtraum“ ist nicht zu beschreiben, was die junge Frau zuvor erlebt hatte.
Sie war 22 Stunden in den Händen von Sex-Bestie Bernhard Schneeberger. Jenes vorbestraften Mannes, der am Dienstag vergangener Woche bereits eine 20-Jährige in Langwasser missbraucht hat. Der 22-Jährigen erging es nun nicht anders. Nur: Sie wurde gekidnappt, musste quer durch die Republik bis an die Ostsee mit dem bewaffneten Schwerstverbrecher fahren. Vermutlich nur mit einem tollkühnen Trick gelang es der mutigen Frau, dem 48-Jährigen zu entfliehen.
Rückblick: Montagmittag, Parkplatz vor dem Neumarkter Klinikum. Während die Nürnberger Polizei mit rund 100 Beamten nach vielen Hinweisen auf Schneeberger gerade den Wald bei Rummelsberg durchkämmte, parkte die ahnungslose 22-Jährige ihren silbernen Seat Leon (Kennzeichen: NM-TO193). Sie wollte zur Arbeit. Plötzlich stand Schneeberger am Auto, zückte eine Waffe. Schneeberger ist seit einer Woche auf der Flucht, er braucht vor allem Geld. Mit ihrer EC-Karte hob er in Pleinfeld an der Sparkasse 1000 Euro vom Konto seines Opfers ab.
Dann entführte der als Sadist bekannte Sex-Täter die Frau – und missbrauchte sie auf der Fahrt. Kriminaldirektor Thilo Bachmann aus Nürnberg: „Die Einzelheiten sind derzeit noch unklar. Die Frau ist traumatisiert.“ Den ganzen Tag und die ganze Nacht ist sie dem dicken, brutalen Mann hilflos ausgeliefert.
Schneeberger drängte sich sogar in den Krankenwagen
Dienstag, 10 Uhr, in der Nähe des kleinen Städtchens Glücksburg bei Flensburg: Vier Passanten gingen auf der Staatsstraße 249, unweit der Kieler Förde, spazieren. Ihnen kam ein Paar entgegen, eine junge Frau und ein dicker Mann. Die junge Frau begann plötzlich, asthmatisch zu husten. Ihr Gesundheitszustand scheint so besorgniserregend, dass die Passanten einen Rettungswagen riefen.
Was auch die Sanitäter nicht wissen konnten: Es ist der Entführer und Vergewaltiger Schneeberger und sein neues Opfer. Die junge Frau hat unglaubliche Stärke bewiesen: Sie hatte das Asthma wohl nur vorgetäuscht, um die Passanten auf sich aufmerksam zu machen!
Wie groß muss ihre Angst gewesen sein, dass ihr Plan nicht aufgeht – denn Schneeberger drängte sich sogar in den Krankenwagen. „Dort“, so beschreibt Bachmann, „hat er versucht, auf die Sanitäter beschwichtigend einzureden. Sie würden gerade Urlaub machen, der Hustenanfall sei nicht so schlimm, er kenne das schon.“ Die Sanitäter blieben standhaft. Sie glaubten fest daran, dass die Frau ärztliche Hilfe brauchte. Schneeberger nervte so lange, dass den Sanitätern schließlich der Kragen platzte: Sie drohten damit, die Polizei zu rufen.
Schneeberger zog sich zurück, er flüchtete mit dem Auto seines Opfers in eine unbekannte Richtung. Die Neumarkterin konnte nun endlich sagen, was passiert ist.
Die Kripo in Flensburg schloss sich sofort mit den Nürnberger Kollegen kurz, die Überwachungskamera der Sparkasse wurde ausgewertet – da stand es fest: Schneeberger hat wieder zugeschlagen. Nach ihm wurde nun bundesweit gefahndet - bis die Falle in Thüringen zuschnappte.
Susanne Will/StW
Ein Interview mit dem Gutachter, der die Sex-Bestie untersuchte und für therapierbar hielt, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Mittwoch, 20.10.
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