Sex mit der Stieftochter (12): Fast fünf Jahre Gefängnis
Selbstmordgedanken: Die Schülerin ist heute 14 Jahre alt und leidet sehr stark unter den Folgen des Missbrauchs. Sie fügt sich selbst Schnittverletzungen zu.
NÜRNBERG Wegen sexuellen Missbrauchs seiner Stieftochter wurde gestern in Nürnberg ein 55 Jahre alter Automechaniker zu einer Haftstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth wertete dabei das Geständnis des Nürnbergers, der mit Mutter und Tochter gemeinsam in einer Wohnung lebte, als strafmildernd.
Der Angeklagte räumte in dem nur einen Tag dauernden Prozess ein, sich an der heute 14 Jahre alten Tochter seiner Lebensgefährtin binnen zwei Jahren insgesamt zwölfmal vergangen zu haben. Zweimal sei es zum Geschlechtsverkehr gekommen, gestand er.
Zwölf aktenkundigen Fälle nur als Spitze des Eisbergs
Dabei habe er die häufige Berufstätigkeit seiner Lebensgefährtin am Wochenende schamlos für seine Übergriffe ausgenutzt, berichtete die Staatsanwaltschaft. Nach Ansicht der Ermittler waren die zwölf aktenkundigen Fälle allerdings nur die Spitze des Eisbergs.
Nach Einschätzung von Gutachtern leidet die Schülerin noch immer unter den Missbrauchsfolgen: Das Mädchen sei depressiv, trage sich mit Selbstmordgedanken und habe die Neigung, sich selbst Schnittverletzungen zuzufügen. Diese Symptome deuteten darauf hin, dass die 14-Jährige ihre schrecklichen Erlebnisse in den Jahren 2007 und 2008 noch immer nicht verarbeitet habe.
Der 55-Jährige war im März festgenommen worden; seitdem saß er in Untersuchungshaft.
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