Sex-Mädchen Lilija (29) vom Ehemann zerstückelt

Drama bei Würzburg: Es deutet vieles darauf hin, dass sich der Mann anschließend vom ICE überrollen ließ.

WÜRZBURG Am Sonntagnachmittag machte ein Angler, der auf der Jagd nach Wild-Fischern war, eine grausige Entdeckung: Im Erlabrunner Badeweiher bei Veitshöchheim trieben Leichenteile. Am Montag startete die Polizei eine große Suche, fand dort auch den Torso. Da war klar: Das Mordopfer ist eine Frau. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Noch während der Bergung musste ein ICE-Lokführer nur wenige Kilometer vom Leichenort entfernt die Notbremse ziehen – ein Mann hatte sich aufs Gleis gestellt. Obwohl der Mann bis gestern Abend noch nicht zweifelsfrei identifiziert war, ist davon auszugehen, dass es sich um den Ehemann der Toten aus dem Weiher handelt.

Die Polizei konnte das nicht bestätigen, denn die Identifizierung stellte sich sehr schwierig dar. Doch Nachbarn und Freunde des Ehepaares reagierten bereits schockiert auf die Nachricht, die wie ein Lauffeuer durchs Dorf gegangen war: Jens K. hatte sich vom Zug überrollen lassen.

Als er es erfuhr, dass sie anschaffte, brach für den Offizier eine Welt zusammen

Lilija und Jens K. lebten mit Sohn Julian (8, Name geändert) in Hettstadt, einem kleinen Ort in Landkreis Würzburg. Er war Offizier bei der Bundeswehr, sie war Hausfrau – zumindest nach außen. Doch die Frau soll ein Doppelleben geführt haben: Sie schaffte im Bordell „Haus d’Amour“ in Würzburg an, wie ein Insider dort erzählt. Nur: Davon wusste Jens K. nichts. Als er es erfuhr, brach für den Offizier eine Welt zusammen. „Er ist damit nicht klargekommen“, sagt eine Vertraute der Familie zur AZ. Erst kurz vorher war er mit der hübschen Frau und dem Kind von Dresden nach Franken gezogen. Die Tuschelei der Nachbarn, die Vorstellung, seine Frau verkaufe ihren Körper – er ertrug es wohl nicht.

Die Polizei ist bei der Ermittlung der beiden Fälle noch am Anfang, auch muss das Obduktionsergebnis der Frauenleiche abgewartet werden. Bislang kann noch keiner sagen, wie die Frau ums Leben kam – und wo. Um Sohn Julian kümmert sich nach Aussage der Nachbarn das Jugendamt.

Notbremsung bei Tempo 250

In diese Tragödie wurden 600 ICE-Passagiere hineingerissen. Trotz Notbremsung kam der Zug (Tempo 250) erst nach knapp 2000 Metern im Tunnel bei Margetshöchheim zum Stehen. Zu spät für den Mann, der sich auf die Schienen gestellt hatte. Der Lokführer erlitt einen Schock. Die Passagiere des aus Hamburg kommenden ICE 783 blieben unverletzt, einige erlitten Panikattacken. Sie mussten zwei Stunden im Neuberg-Tunnel, etwa acht Kilometer vor Würzburg, ausharren, dann konnten sie in einen Ersatzzug umsteigen. Susanne Will