„Sex, Fressen und Geld“

Das 23. SommerNacht- FilmFestival beginnt am Mittwoch. Bis zum 28. August empfiehlt eine neue AZ-Serie die bemerkenswertesten Filme - heute Ernst Lubitschs Stummfilmkomödie „Die Puppe“
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Kinofilme gucken unter freiem Himmel: das SommerNachtFilmFestival macht’s möglich. Am Mittwoch fällt der Startschuss, am Donnerstag geht’s mit Ernst Lubitsch’s Stummfilm-Jugendsünde „Die Puppe“ weiter.
az Kinofilme gucken unter freiem Himmel: das SommerNachtFilmFestival macht’s möglich. Am Mittwoch fällt der Startschuss, am Donnerstag geht’s mit Ernst Lubitsch’s Stummfilm-Jugendsünde „Die Puppe“ weiter.

NÜRNBERG - Das 23. SommerNacht- FilmFestival beginnt am Mittwoch. Bis zum 28. August empfiehlt eine neue AZ-Serie die bemerkenswertesten Filme - heute Ernst Lubitschs Stummfilmkomödie „Die Puppe“

Schon 1919 erkennt man die Handschrift des Meisters der versauten Zweideutigkeiten. Im Fünfzigminüter „Die Puppe“ von Ernst Lubitsch geht es – wie so häufig - um „Sex, Fressen und Geld“, erklärt Rolf Schamberger schmunzelnd, Kontrabassist und Stummfilmspezialist des „ensemble KONTRASTE“. Die vertonen nun am Donnerstag zum zweiten Mal das fast schon in Vergessenheit geratene Stummfilm-Meisterwerk - nach der Premiere in der Tafelhalle anlässlich des 20-jährigen Kontraste-Jubiläums nun unter freiem Himmel in der Katharinenruine im Rahmen des SommerNachtFilmFestivals. Die Musik, für das Ensemble von Martin Smolka komponiert, klingt zwar spritzig und leicht, verlangt aber den Musikern und vor allem dem Dirigenten Frank Strobel äußerste Konzentration ab: In der Partitur befinden sich fast 10000 Synchronpunkte, also musikalische Effekte, die zeitlich exakt einsetzen müssen, etwa der Knall einer zuschlagenden Türe.

Diese nun zweite Aufführung der „Puppe“ ist auch gleichzeitig die aller Wahrscheinlichkeit nach Letzte. Dafür ist aber eine DVD-Veröffentlichung des Films geplant - die Musik dazu hat das „ensemble KONTRASTE“ bereits im Studio eingespielt. Bereits am Mittwoch Abend liegt zur Eröffnung des Kino-Festivals Musik in der Luft: In der Desi wird zur Auftaktfeierlichkeit das Frauenduo „The Crown Jewels“ mit Country-Musik den genialen Jeff Bridges-Film „Crazy Heart“ veredeln, laut Selbsteinschätzung auf gänzlich „unweibliche Art“. Passt, schließlich spielt Bridges in dem Film auch einen ziemlich unweiblichen, versoffenen Countrysänger – für den er den Oscar als bester Hauptdarsteller erhielt.

Nach der Eröffnung erwarten die Zuschauer im Großraum Nürnberg an neun Spielstätten wie dem Marienbergpark, dem Krafft’schen Hof, dem Tucherschloß, dem Stadtpark Fürth oder „An der Bleiche“ zahlreiche weitere, bemerkenswerte Filme unterm Sternenzelt. Blockbuster wie „Avatar“ oder „Inglourious Basterds“ dürfen natürlich nicht fehlen, aber auch auch unbekanntere Filme erhellen die Kinonächte, zum Beispiel Woody Allens Suizidkomödie „Whatever Works“ oder die mexikanische Milieustudie „Sin Nombre“, die mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde.

Auch die „Sommer-Berlinale“ findet in diesem Jahr wieder statt und zeigt zum Teil noch unveröffentlichte Filme, die auf der diesjährigen, „richtigen“ Berlinale aber bereits für Furore sorgten - zum Beispiel den türkischen Film „Bal - Honig“, den Gewinner des Goldenen Bären. mt

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