Seniorenvertretung gegen Ausgangsbeschränkung für Ältere
München (dpa/lby) - Eine Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen nur für ältere Menschen ist aus Sicht der Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB) völlig inakzeptabel. "Ältere Menschen sind mündige Bürgerinnen und Bürger", sagte der Vorsitzende Franz Wölfl am Dienstag in München. Sie könnten selbst entscheiden, wann, wie oft und für wie lange sie während der Corona-Krise ihr Haus verließen.
Außerdem könnte so der Eindruck entstehen, dass sich Jüngere momentan nur zum Schutz von Senioren einschränken müssten. "Die Botschaft der Aufopferung Jüngerer für Ältere ist fehl am Platze", so Wölfl. "Bei den älteren Menschen kann sie ein reduziertes Selbstwertgefühl sowie Schuldgefühle auslösen, bei Jüngeren Frustration und Ressentiments."
Stattdessen schlägt die LSVB vor, dass in der Öffentlichkeit alle Menschen Schutzasken tragen sollten. Möglich sei auch die freiwillige Nutzung von speziellen Apps, die den Standort von Handys ermitteln.
Die LSVB ist nach eigenen Angaben eine überparteiliche Dachorganisation von 200 kommunalen Seniorenvertretungen in Bayern.
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