Selbstmord nach der Nieren-Operation
Prozess gegen Klinikum: Ein depressiver Patient (63) stürzte sich vom dritten Stock in die Tiefe
NÜRNBERG Wegen Nierensteinen begab sich Franco N. (†63, Name geändert) ins Nürnberger Klinikum. Nach der Operation stürzte sich der depressive Patient vom dritten Stock in den Tod. Gestern verklagten seine Angehörigen das Krankenhaus am Nürnberger Landgericht, weil es nicht gut genug aufgepasst habe.
4000 Euro Schadensersatz fordert seine Witwe für die Beerdigungskosten. 3500 Euro Schmerzensgeld will die Tochter, weil sie der Tod des Vaters in eine Krise gestürzt habe. „Mein Papa litt immer unter Angstattacken“, erzählte sie. Deshalb habe er Anti-Depressiva genommen. Sie bezweifelt, dass sie ihm in der Urologie verabreicht wurden.
Franco N. war nach dem Eingriff sehr unruhig, wollte heim. Die einzige Nachtschwester stellte sein Bett vors Stationszimmer und rief einen Arzt. Der wollte ihn beruhigen – vergeblich. Als man die Polizei rief, um den Patienten zu fixieren, stürzte er sich aus dem Flurfenster hinab. Eine Anzeige wegen fahrlässiger Tötung wurde eingestellt. Der Suizid sei nicht vorhersehbar gewesen. Der Prozess geht weiter. cis
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