SEK im Einsatz: Nürnberger (62) wehrt sich mit seiner Pistole

Drama bei einer Zwangsräumung: Werner M. sollte aus seiner Wohnung in der Nordstadt heraus
von  Abendzeitung
Die Pirckheimer Straße und die Löbleinstraße wurden abgesperrt.
Die Pirckheimer Straße und die Löbleinstraße wurden abgesperrt. © bayernpress.com

Drama bei einer Zwangsräumung: Werner M. sollte aus seiner Wohnung in der Nordstadt heraus

NÜRNBERG Miet-Drama in der Nordstadt! Werner M. (62) sollte aus seiner Wohnung in der Löbleinstraße 16 zwangsgeräumt werden. Als die Gerichtsvollzieherin kam, erwartete der Rentner die Frau bewaffnet...

Seit zweieinhalb Jahren lebte Werner M. in der Wohnung im Erdgeschoss. Doch Miete zahlte er nur anfangs. „Insgesamt schuldete er mir 13.000 Euro“, erzählt der Hausbesitzer. Es wurde ein Beschluss erwirkt. Die Gerichtsvollzieherin sollte ihm gestern Mittag die Zwangsräumung überbringen.

Als sie klingelte, öffnete niemand. Sie rief einen Schlüsseldienst an. Nachdem das Schloss aufgebohrt war, betrat die Gerichtsvollzieherin die Wohnung – und sah Werner M., in dessen Hosenbund eine Pistole steckte. Sofort zogen sich die Frau und die Mitarbeiter des Schlüsseldienstes zurück und alarmierten die Polizei. Die sperrte die Löbleinstraße weiträumig bis zur Pirckheimer Straße ab und wartete auf das Sondereinsatzkommando (SEK).

Währenddessen schreckten die Nachbarn zusammen: Sie hatten Schüsse gehört. Wenig später stürmte das SEK die Wohnung. Die Erleichterung: Werner M. hatte zwar Schmauchspuren an beiden Schläfen. Er war aber ansonsten nur leicht verletzt und ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Es war eine Schreckschusspistole, die einer echten Waffe täuschend ähnlich sieht. Der Mann hatte in seiner Verzweiflung versucht, sich mit der falschen Waffe zu erschießen.

Der 62-Jährige kam aufgrund seines Zustandes in ein Krankenhaus. Nun wird geprüft, ob er in einer Psychiatrie untergebracht wird. Susanne Will

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