Seit zwei Wochen vermisst: Franziska, wo bist Du nur?

Die Mutter der 16-Jährigen ist verzweifelt. Das Mädchen aus Gunzenhausen gilt als äußerst zuverlässig. Am Nürnberger Hauptbahnhof wurde sie am 5. Januar das letzte Mal gesehen
NÜRNBERG Überall in Nürnberg hängen die Zettel mit dem hübschen Gesicht von Franziska Koch. Sie ist ein Teenager mit langen dunklen Haaren, blauen Augen und einem süßen Mona-Lisa-Lächeln. „Vermisst – Wer kann helfen?“ steht auf dem Flugblatt. Seit dem 5. Januar ist die 16-Jährige spurlos verschwunden. Ihre Eltern gehen zurzeit durch die Hölle...
Die Augen von Petra Koch sind rot gerändert. Sie kann vor lauter Sorge um die einzige Tochter nicht mehr schlafen. Franziska hatte nach einem heftigen Streit vor einigen Monaten beschlossen, nicht mehr bei den Eltern wohnen zu wollen. Sie zog aus. Da sie noch nicht volljährig war, lebte sie zunächst in einem Jugendheim in Gunzenhausen. „Da ist sie gut aufgehoben. Wir haben einen sehr guten Kontakt zueinander, verstehen uns gut“, sagt ihre Mutter, die selbst in Roth zu Hause ist.
Noch genau erinnert sich Petra Koch an jenen Moment, an dem sie Franziska das letzte Mal sah: „Wir hatten für sie ein bisschen Obst und Jogurt eingekauft. Ich wollte sie noch zurückbegleiten. Aber sie sagte nur: ,Mama, ich brauch’ ein paar Schritte für mich.’“
Doch im Heim kam die 16-Jährige nie an. Sie trug nur bei sich, was in ihre Handtasche passte. Das Handy ist seitdem aus. Keiner kann sich erklären, wo die gute Schülerin, die Kinderpflegerin werden will, ist. „Sie ist keine Ausreißerin, nimmt keine Drogen. Es gab vor kurzem einen körperlichen Angriff eines Freundes. Vielleicht liegt es daran?“, rätselt ihre Mutter, die Tag und Nacht auf ein Lebenszeichen von Franziska wartet.
Das Heim hat noch am 5. Januar Vermisstenanzeige bei der Polizei erstattet. Einmal wurde Franziska wohl noch in der Nähe des Nürnberger Hauptbahnhofs gesehen. Dann verliert sich die Spur. Fast täglich spricht die Mutter mit der Polizei. „Sie war noch nie verschwunden. Das Gefühl, nicht zu wissen, wo sie ist und wie es ihr geht, ist furchtbar. Vielleicht braucht sie meine Hilfe – und ich kann nichts tun“, sagt Petra Koch mit Tränen in den Augen.
Sie hofft, dass sich nun Zeugen melden, die ihre Tochter gesehen haben. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. au