Seepferdchen-Gutscheine werden nur zögerlich angenommen
Nur wenige Vorschulkinder in Bayern nutzen einer Auswertung der Grünen im bayerischen Landtag zufolge die Möglichkeit, sich die "Seepferdchen"-Prüfung für Frühschwimmer vom Staat bezuschussen zu lassen. Im laufenden Aktionsjahr 2024/2025 seien 155.000 Gutscheine ausgegeben worden. Nur 13.400 Gutscheine seien abgerechnet worden. Die Grünen hatten im Landtag eine entsprechende Anfrage gestellt und eine schriftliche Antwort der Landesregierung erhalten.
Teure PR-Aktion?
Dem Freistaat seien Kosten in Höhe von 670.000 Euro entstanden. Die Seepferdchen-Gutscheine seien damit "eine teure PR-Aktion, die floppt", kritisiert die Oppositionspartei. Eine App, die Kursanbietern die Teilnahme an der Gutschein-Aktion erleichtern sollte und die bereits im vergangenen Jahr angekündigt worden sei, sei noch immer nicht fertig.
Statt solcher Aktionen solle die Staatsregierung besser die eigentlichen Probleme anpacken, mahnen die Grünen. Die Wartezeiten für Schwimmkurse seien schon ohne Gutscheine beträchtlich. Es müssten endlich die vielen sanierungsbedürftigen Schwimmbäder in Bayern instand gesetzt werden. Die Grünen gehen von einem Sanierungsbedarf in Höhe von zwei Milliarden Euro aus. Die Staatsregierung lasse allerdings ein Sonderprogramm für Schwimmbäder, das ohnehin nur zehn Millionen Euro für ganz Bayern enthalte, 2026 sogar auslaufen.
Bessere Lehrerausbildung
Außerdem müsse der Schwimmunterricht in der Schule, wie es der Lehrplan vorschreibe, durchgeführt werden. "Dafür braucht es genügend Lehrkräfte mit Schwimmschein", heißt es in einer Mitteilung der Grünen.
Die Staatsregierung hatte die Aktion "Mach mit - Tauch auf" auch als Folge der Corona-Pandemie ins Leben gerufen. Die zunächst befristete Aktion wurde später verstetigt. Somit erhalten alle Vorschulkinder und Erstklässler einen Gutschein über 50 Euro für einen Schwimmkurs, der zum Erwerb des "Seepferdchens" führt.
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