Schwerhörige Tiger: 2:4-Pleite bei Angstgegner Straubing
Nürnberg kassiert die sechste Niederlage in Serie gegen das DEL-Schlusslicht. Trainer Brockmann enttäuscht: „Zu nachlässig und leichtsinnig“
STRAUBING Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Auf die Nürnberg Ice Tigers gemünzt heißt das: Die Noris-Cracks sollten die Punkte gegen Angstgegner Straubing ab sofort besser vorab herschenken – um das Tiger-Trauma nicht noch weiter zu verschärfen. Immerhin war die gestrige 2:4 (0:2, 1:1, 1:1)- Pleite im eisigen Stadion am Pulverturm schon die sechste in Folge gegen das DEL-Schlusslicht. Mit einem Sieg hätten die Brockmänner sogar auf Rang drei springen können.
Straubing hellwach, Tiger im Winterschlaf
Dabei hatte Trainer Andreas Brockmann zuvor gewarnt: „Die sind Letzter, aber das sagt gar nichts.“ Nur zugehört hatte anscheinend keiner. Denn mit der Unterstützung von 5000 Fans legte Straubing munter los. Die Brockmänner dagegen in einer Art Winterschlaf, und prompt konnte Sandro Schöneberger gleich zweifach jubeln (2./11.).
Beim Zwei-Tore-Abstand sollte es bleiben. Denn auch wenn die Nürnberger Puckjäger durch Treffer des Ex-Straubinger Eric Chouniard (22.) und einem Traum-Tor von Martin Ancicka (49.) noch herankamen, hatten die Hausherren mit Eric Meloche (31.) und Karl Stewart (60.) stets die passende Antwort parat.
Das musste auch der enttäuschte Tiger-Dompteur neidlos anerkennen: „Straubing wollte den Sieg unbedingt. Wir sind dagegen schlecht ins Spiel gekommen und haben dann nachlässig und leichtsinnig gespielt. Im letzten Drittel haben wir dann alles probiert, hatten aber auch ein wenig Schusspech.“
Neuzugang Schultz soll Powerplay verbessern
Zum Glück ist aber Besserung in Sicht. Denn wie am Rande der Bande bekannt wurde, haben sich die Tiger mit Jesse Schultz für den Kampf um die Playoff-Plätze kurzfristig stürmende Verstärkung geholt. Der 27-jährige Kanadier kommt vom schwedischen Zweitligisten Björklöven, war aber zuvor in der amerikanischen AHL als bester Scorer (347 Spiele, 111 Tore und 138 Assists) aktiv.
Manager Lorenz Funk: „Wir hoffen, dass er uns in der Offensive und vor allem im Powerplay besser machen wird.“ Damit das Straubinger Trauma für die Tiger endlich ein Ende hat. kk, rh
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