Schweine sollen nicht für die US-Armee bluten

Die US-Armee ist erneut mit dem Versuch gescheitert, auf dem Truppenübungsplatz im ostbayerischen Grafenwöhr Experimente mit lebenden Tieren zu machen. Dabei sollten narkotisierte Schweine und andere Tiere schwer verletzt werden, um an ihnen die Versorgung von Kriegsverwundeten zu üben.
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Blick auf den Schießplatz der US-Armee in Grafenwöhr
dapd Blick auf den Schießplatz der US-Armee in Grafenwöhr

GRAFENWÖHR - Die US-Armee ist erneut mit dem Versuch gescheitert, auf dem Truppenübungsplatz im ostbayerischen Grafenwöhr Experimente mit lebenden Tieren zu machen. Dabei sollten narkotisierte Schweine und andere Tiere schwer verletzt werden, um an ihnen die Versorgung von Kriegsverwundeten zu üben.

Die Regierung der Oberpfalz in Regensburg lehnte einen entsprechenden Antrag ab. Die Versuche seinen „ethisch nicht vertretbar“, sagte Pressesprecher Joseph Karl am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Bei Sanitätsseminaren sollten narkotisierte Schweine oder andere Tiere schwer verletzt werden, um die Versorgung von Kriegsverwundeten üben zu können.

Danach sollten die Tiere eingeschläfert worden. Ein erster Antrag dazu war im Mai zurückgezogen worden, jetzt wurde zum zweiten Mal ein Folgeantrag abgewiesen.

Die Pläne der US-Militärs hatten im Frühjahr einen Sturm der Empörung ausgelöst. Tierschutzverbände hatten das Vorhaben scharf kritisiert. Der Deutsche Tierschutzbund sprach von „grausamen und unnötigen Experimenten“. Bei der Genehmigungsbehörde in Regensburg gingen reihenweise Proteste von Bürgern ein.

Die Versuche seien nicht mit dem Tierschutzrecht in Einklang zu bringen, begründete Karl die erneute Ablehnung. Das Ausbildungsziel könne auf anderem Wege, beispielsweise durch den Einsatz von Dummies, erreicht werden. „Der Bescheid ist aber noch nicht rechtskräftig“, sagte er. Die Amerikaner könnten nun noch beim Verwaltungsgericht auf eine Genehmigung klagen.

Zunächst hatte die US-Army ein auf Medizinseminare spezialisiertes Unternehmen aus Brandenburg beauftragt, entsprechende Tierversuche durchzuführen. Die Firma hatte dann aber ihren Antrag zurückgezogen. Als ein anderes Unternehmen die Versuche machen wollte, gab es den ersten negativen Bescheid der Behörde. Im dritten Anlauf hatten nun die Militärs selbst die Versuche beantragt. (dpa)

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