Schweigemarsch: Trauer um toten Polizisten
Augsburg - Während die Polizei bei der Suche nach dem Täter bislang nicht weitergekommen ist, gedachten zahlreiche Trauergäste am Dienstagabend dem verstorbenen Polizisten, der bei einer Kontrolle von einem Motorradfahrer erschossen worden war. Rund 220 Menschen kamen zum Trauerzug in Augsburg und nahmen Abschied von dem getöteten Polizisten. Gegen 18 Uhr gingen sie zum Tatort und legten dort Kerzen nieder, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Trauernden seien einem Aufruf auf dem sozialen Netzwerk Facebook gefolgt.
Die rund 40-köpfige Sonderkommission sucht weiterhin auf Hochtouren nach den Tätern. Ein besonderes Augenmerk der Fahnder liegt derzeit auf einer großen, schwarzen Tasche, die die Motorradfahrer dabeigehabt haben sollen. Erkenntnisse erhoffen sich die Beamten auch von der Schusswaffe, die am Samstag gefunden wurde. Ob sich an ihr verwertbare DNA-Spuren befinden, konnte der Sprecher nicht sagen.
Trotz der vielen Unklarheiten sei er optimistisch, dass die Täter gefasst werden würden. Die Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten sei sehr hoch. „Es kann aber sein, dass es sich noch über lange Zeit hinzieht.“
Am Freitag hatten ein 41 Jahre alter Polizist und seine Kollegin zwei Motorradfahrer kontrollieren wollen. Nach einer Verfolgungsjagd, die im Augsburger Stadtwald endete, erschoss einer der beiden Unbekannten den Beamten. Die Polizei sperrte das Gebiet danach weiträumig ab – die Täter konnten trotzdem flüchten. Das Waldstück sei sehr schwer zu überblicken, sagte der Polizeisprecher. „Da gibt es viele Schlupflöcher.“ Die beiden Beamten hatten mehrere Schüsse auf die Täter abgegeben – möglicherweise sind diese deshalb verletzt.