Schwammerl-Suche: Was Sie beachten sollten

Wer sich jetzt im Wald auf die Suche nach Pilzen machen will, muss genau hinschauen, warnen die Johanniter. Was man alles beachten sollte.
von  Lisa Marie Albrecht
STEINPILZ: Essbar.
STEINPILZ: Essbar. © Frank Rumpenhorst dpa/lhe

Die Schwammerl sprießen – auch in Bayern. Zwar ist die Saison heuer aufgrund der Trockenheit wahrscheinlich nicht so ertragreich wie sonst, doch wer Augen und Körbchen im Wald offen hält, wird sicher fündig.

Aber Obacht: Nur, wer sich wirklich gut auskennt und genau hinschaut, beugt einer Vergiftung vor. Das erklären auch die Münchner Johanniter. Ihre Tipps für die Schwammerlsuche...

  • Nur nehmen, was man genau kennt
    Wer sich nicht absolut sicher ist, ob der Pilz genießbar ist, sollte lieber die Finger davon lassen.
     
  • Im Zweifel besser Rat einholen
    Zum Beispiel über Pilzratgeber, die einen guten Überblick über die heimischen Pilze geben. Auch der Rat der Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie hilft weiter (www.dgfm-ev.de).
     
  • Bei Verdacht auf Vergiftung schnell handeln
    Typische Symptome einer Vergiftung seien Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche oder eine Gelbfärbung der Haut. Hier sollte der Notruf 112 gewählt und Pilzreste aufbewahrt werden. Die Johanniter weisen darauf hin, dass Vergiftungserscheinungen auch erst Stunden oder Tage nach dem Verzehr auftreten können und häufig auch durch eigentlich essbare Pilze auftreten – wenn Speisepilze zu lange aufgehoben, falsch gelagert oder nicht richtig zubereitet wurden.

Doppelgänger von Speisepilzen

Manche Speisepilze haben Doppelgänger, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sehen - aber leider giftig sind. 

Steinpilz vs. Gallen-Röhrling

Während der Steinpilz schmeckt, ist der Gallen-Röhrling ungenießbar. Wer sie unterscheiden will, sollte die Geschmacksprobe am Hutfleisch machen: Der Gallen-Röhrling ist arg bitter.

STEINPILZ: Essbar.
STEINPILZ: Essbar. © Frank Rumpenhorst dpa/lhe
GALLEN-RÖHRLING: Ungenießbar.
GALLEN-RÖHRLING: Ungenießbar. © Bodo Schackow/dpa

Pfifferling vs. Falscher Pfifferling

Der Pfifferling-Doppelgänger ist leicht giftig. Im Gegensatz zum Original ist der Falsche Pfifferling aber eher Orange als Gelb, hat einen filzigeren Hut und wächst auf Totholz statt auf dem Boden.

PFIFFERLING: Essbar.
PFIFFERLING: Essbar. © Patrick Seeger/dpa
FALSCHER PFIFFERLING: Leicht giftig.
FALSCHER PFIFFERLING: Leicht giftig. © Wikipedia/Hygrophoropsis_aurantiaca_anglars

Wiesenchampignon vs. Kegelhütiger Knollenblätterpilz

Beide sind außen weiß, doch die Lamellen machen den Unterschied: Der echte Wiesenchampignon hat gefärbte Lamellen, sein hochgiftiges Pendant weiße.

WIESENCHAMPIGNON: Essbar.
WIESENCHAMPIGNON: Essbar. © Wikipedia/Andreas Kunze
KEGELHÜTIGER KNOLLENBLÄTTERPILZ: Hochgiftig!
KEGELHÜTIGER KNOLLENBLÄTTERPILZ: Hochgiftig! © Wikipdia/Amanita_virosa_02

Gift-Notruf bei Pilz-Alarm

Der Gift-Notruf ist unter Telefon 089/19240 erreichbar. In zahlreichen bayerischen Städten und Landkreisen gibt es eine Pilzberatung: in München bis zum 7. Oktober in der Stadt-Information im Rathaus am Marienplatz (montags 10 bis 13 Uhr und 16.30 bis 18 Uhr) und im Pasinger Rathaus (Landsberger Straße 486, montags 8.30 bis 11.30 Uhr).

Lesen Sie hier: Pilze und Co. - das sind die Superfood-Trends 2019

 

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