Schuss auf Ex-Mann: 48-Jährige vor Gericht
Täterin lauerte vorm Haus. Sie zielte auf den Kopf, verfehlte ihr Ziel aber knapp
ASCHAFFENBURG Aufgelauert, geschossen, verfehlt: Eine Frau muss sich ab morgen vor dem Landgericht Aschaffenburg wegen versuchten Mordes verantworten. Die 48-Jährige soll im vergangenen November in Röllbach (Landkreis Miltenberg) auf ihren Ex-Mann geschossen haben. Das damals 51 Jahre alte Opfer, das zum Zeitpunkt der Tat in seinem Auto saß, blieb unverletzt. Die Frau wurde kurz nach der Tat an ihrem Arbeitsplatz in Alzenau festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Bisher bestreitet die Angeklagte, die im hessischen Lützelbach lebte, die Vorwürfe.
Die Täterin lauerte ihrem Ex vor dem Haus auf.
Laut Anklage hatte die Frau am Abend des 27. November vor dem Haus ihres Ex-Mannes gewartet. Als der 51-Jährige in sein Auto stieg, soll sie die rechte Wagentür aufgerissen und auf den Kopf des Mannes gefeuert haben. Die Kugel verfehlte diesen knapp, durchschlug eine Scheibe, dann den Rollladen eines Hauses und landete im Schlafzimmer eines Anwohners. Verletzt wurde niemand.
Die Frau hatte bereits vor drei Jahren für Aufregung gesorgt: Während einer Verhandlung am Amtsgericht Aschaffenburg hatte sie gedroht, sich umzubringen. Die Frau musste sich hier wegen Diebstahls verantworten. Im Prozess hantierte sie dann plötzlich mit einer Plastikflasche, in der Benzin war. Ein Feuerzeug hatte sie im Schuh versteckt. Eine Dolmetscherin, die neben der geborenen Türkin saß, hatte jedoch blitzschnell reagiert und die Frau überwältigt.
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