Schülerorganisationen fordern neunjähriges Gymnasium

Jetzt melden sich die Hauptbetroffenen zu Wort: Der Landeschülerrat - die offizielle Vertretung der Schüler – will zurück zu einem G9.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Schülervertretung fordert eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium.
dpa Die Schülervertretung fordert eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium.

München – Im Streit um die künftige Dauer des Gymnasiums haben sich der Landesschülerrat und die Landesschülervereinigung eindeutig für die Rückkehr zum G9 ausgesprochen. Schüler sollen aber auf Wunsch die Möglichkeit bekommen, das Gymnasium wie bisher in nur acht Jahren zu absolvieren. Das teilten der Landesschülersprecher der Gymnasien in Bayern, Julian Fick, und Marius Kraft, Vorstand der Landesschülervereinigung, am Freitag in München mit.

Lesen Sie hier: Seehofer will bis Sommer einen Plan für die bayerischen Gymnasien vorlegen.

Die beiden Organisationen unterstützen damit das Gymnasialkonzept des Bayerischen Philologenverbands. Für „wirkliche Bildung“ brauchten sowohl Schüler als auch Lehrer ausreichend Zeit, betonte Fick. Der Stoffumfang solle bleiben und weder gekürzt noch erweitert werden.

Alternativkonzepten erteilen die beiden Schülervertretungen eine klare Absagen: Die Idee einer „flexiblen Mittelstufe“, wie sie etwa die Direktorenvereinigung zuletzt ins Gespräch gebracht hatte, sei „in der Praxis untauglich“. Weil das Konzept auf die Mittelstufe beschränkt sei, sei es unflexibel. „Dieses Konzept löst nicht wirklich die Probleme, sondern es versucht bei der gescheiterten G8-Reform weiter zu flicken“, kritisierte Fick. „Es ist aber wenig durchdacht und führt lediglich zu noch mehr Chaos vor Ort – wie auch schon die Einführung des Flexibilisierungsjahres.“ Das Flexi-Jahr wird bislang bayernweit nur von rund 500 Schülern angenommen.

Lesen Sie hier: Streit ums G8: Der Ton wird schärfer

Auch das Konzept der Freien Wähler, die eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 wollen, lehnen die Schülervertreter ab. Eine tatsächliche Wahlfreiheit wäre dann vom Wohnort abhängig, klagen sie. „Da sich viele der ländlichen Schulen für eines der beiden Modelle entscheiden müssten, gäbe es für die Schüler dort, die nur ein Gymnasium in erreichbarer Entfernung haben, in der Realität keine Alternative.“

Lesen Sie hier: G9-Volksbegehren beginnt im Juli

In ihrer gemeinsamen Pressemitteilung gehen der Landesschülerrat - quasi das offizielle Sprachrohr der Schüler – und die Landesschülervereinigung mit dem derzeitigen G8 hart ins Gericht. Sie beklagen beispielsweise ein „falsches Bildungsverständnis“. „Das Gymnasium in der aktuellen Form scheint den aus der Physik bekannten Grundsatz "Leistung ist Arbeit durch Zeit" zur Berechnung des Bildungserfolges übernommen zu haben.“ Nachhaltiges Lernen bleibe dabei auf der Strecke, und auch „die eigentlich wichtige Persönlichkeitsentwicklung“ rücke in den Hintergrund.

Ein Sprecher des Kultusministeriums nannte die Erklärung der Schüler einen „Beitrag in einem gesprächsoffenen Prozess“, der in den laufenden Diskussionen behandelt werde. Auch die Schülervertreter seien in die Debatte über das künftige Gymnasium eingebunden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.