Schüler aus Bayern gewinnt bei Jungforscher-Weltmeisterschaft
Noch nie konnte ein Schüler aus Deutschland beim weltgrößten Jugendforschungs-Wettbewerb einen Hauptpreis gewinnen. In der aktuellen Runde der International Science and Engineering Fair schaffte es nun ein Mathe-Fan aus Bayern auf das Siegertreppchen.
Los Angeles - Ein Schüler aus Zell bei Würzburg hat sich mit einem Matheprogramm für Android-Smartphones und Tablets beim weltgrößten Forschungswettbewerb für Jugendliche durchgesetzt. Die Jury der International Science and Engineering Fair (ISEF) kürte die App FreeGeo von Lennart Kleinwort zum besten Mathematik-Projekt. Als erster deutscher Vertreter überhaupt gewann der 15-jährige Schüler außerdem noch einen der beiden mit 50 000 Dollar dotierten Hauptpreise. Bei dem vom Chiphersteller Intel veranstalteten Wettbewerb kamen fast 1800 Schüler aus über 70 Ländern in Los Angeles zum Finale zusammen.
Die App FreeGeo stellt die aus mathematischen Berechnungen resultierenden geometrische Figuren auf dem Display dar. Anwender können die Figuren per Fingerzeig auf dem Touchscreen manipulieren und strecken, Kreise, Quadrate oder Rechtecke zeichnen. Haupteinsatzgebiete der Anwendung sind Schule und Studium. Hier ergänzt die App den Mathematik-Unterricht, indem sie die Berechnungen des Schülers visualisiert und das Ergebnis so grafisch sofort nachvollziehbar macht.
„Niemals haben ich damit gerechnet, hier überhaupt einen Preis zu gewinnen. Nach den Jurorengesprächen war ich sogar davon überzeugt, mit meinem Projekt in der falschen Kategorie angetreten zu sein“, sagte Lennart Kleinwort. „Umso toller ist es, jetzt mit dem Wahnsinnspreis ausgezeichnet worden zu sein.“ Zusammen mit dem Schüler aus Bayern wurde Shannon Lee (17) aus Singapur mit dem „Young Scientist Awards“ ausgezeichnet.
Der mit dem höchsten Preisgeld von 75 000 Dollar ausgestattete Gordon E. Moore Award ging an den 15 Jahre alten Nathan Han (USA). Er entwickelte eine selbstlernende Software, die zum Untersuchen von Mutationen eines für Brustkrebs verantwortlichen Gens dient.
Neben Lennart Kleinwort waren noch elf weitere Schüler aus Deutschland, die sich beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ qualifiziert hatten, zum ISEF-Finale nach Los Angeles gereist. Ausgezeichnet wurden Leonard Bauersfeld (16) und Marcel Neidinger (17) aus dem badischen Lörrach (Kategorie Physik & Astronomie), Daniel Pflüger (19, Lüneburg, Kategorie Physik & Astronomie), Gabriel Salg (19, Hösbach, Kategorie Chemie) sowie Theresa Zeisner (17, Bremen, Kategorie Chemie).
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