Schüler (8) ertrinkt – wo waren die Lehrer?

Tod im Schongauer Bad beim Schwimmunterricht: Familie erhebt jetzt schwere Vorwürfe - und die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob die Lehrer ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.
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Enes: Der Achtjährige ertrank im Schongauer Schwimmbad.
Hürriyet Enes: Der Achtjährige ertrank im Schongauer Schwimmbad.

SCHONGAU - Tod im Schongauer Bad beim Schwimmunterricht: Familie erhebt jetzt schwere Vorwürfe - und die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob die Lehrer ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.

Trauer und Betroffenheit an der Grundschule in Schongau sind groß. Während des Schwimmunterrichts ist am Donnerstag ein Drittklässler ertrunken. Die Familie von Enes (8) erhebt jetzt schwere Vorwürfe. „Mein kleiner Bruder konnte nicht schwimmen“, sagt seine erwachsene Schwester. Kripo und Staatsanwaltschaft prüfen, ob die beiden die Lehrer ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Oder ob der Bub von jemandem unter Wasser gedrückt wurde.

Zwei Lehrer begleiteten die 30 Mädchen und Buben

Kurz vor 10 Uhr brachen zwei Klassen der Grundschule Schongau am Donnerstag ins Schwimmbad „Plantsch“ zum Schwimmunterricht auf. Zwei Lehrer begleiteten die rund 30 Buben und Mädchen. Auch der achtjährige Enes hatte seine Badesachen dabei.

Der Schwimmunterricht der Drittklässler dauerte bereits etwa eine Stunde, als plötzlich auffiel, dass Enes verschwunden war.

Trotz Reanimation starb der Schüler noch im Bad

Bademeister und Lehrer reagierten sofort. Sie suchten das Becken ab. Als sie Enes fanden, sprangen sie ins Wasser und zogen den Buben heraus. Der Bademeister leistete erste Hilfe. Ein Notarzt wurde verständigt. Doch die Hilfe kam zu spät. Trotz sofortiger Reanimation starb der Schüler noch im Schwimmbad.

Wie lange der Bub unter Wasser war, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an, um die genaue Todesursache zu klären.

Die Kripo Weilheim ermittelt

Die Kripo in Weilheim hat unterdessen die Ermittlungen aufgenommen. Die Zeugenvernehmungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Unklar ist, ob Enes überhaupt richtig schwimmen konnte. Seine Schwester berichtete einem Reporter der türkischen Zeitung „Hürriyet“, dass ihr kleiner Bruder Nichtschwimmer war. In der Schule ging man dagegen offenbar davon aus, dass der Achtjährige schwimmen konnte.

Die Eltern waren zum Zeitpunkt des Unglücks in der Türkei

Die Eltern des Buben wurden dazu noch nicht befragt. Sie befinden sich zur Zeit in Trabzon an der türkischen Schwarzmeerküste. Sie erfuhren am Telefon vom tragischen Tod ihres Sohnes. Vater und Muter traten sofort die Heimreise an.

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