Schröck vermisst die „Drecksau-Mentalität“
Und sein Fürther Kollege Stefan Reisinger fordert „Steigerung auf allen Positionen“.
FÜRTH Jetzt eben Mainz. Der Lieblingsgegner. Von 16 Duellen gegen den selbst ernannten Karnevalsverein haben die Fürther zehn gewonnen. Am Freitag (18 Uhr) soll Nummer elf folgen. Besser: muss. Denn nach dem 1:1 gegen Freiburg und Platz sieben (23 Punkte) muss die Truppe von Benno Möhlmann gegen den Liga-Primus dringend dreifach punkten, will sie nicht vor der Winterpause den Anschluss an die Aufstiegsplätze verlieren.
Reisinger: "Für 90 Minuten war das zu wenig"
Keine leichte Aufgabe für das Kleeblatt. Zumal sich vor allem in der ersten Hälfte gegen die Breisgauer offenbarte: Wenn es spielerisch mal nicht läuft, können die Fürther nicht in den Kampf-Modus umschalten. Es fehlt also die berühmt-berüchtigte „Drecksau-Mentalität“, wie es Wirbelwind Stephan Schröck formuliert. Gegen Freiburger war er trotz geschwollenem Fuß bester Mann (AZ-Note 2) auf dem Platz: „Wir können sagen, wir haben diese Mentalität abgerufen, wenn wir mal 1:0 gewinnen. Aber bei einem 1:1 war sie definitiv nicht vorhanden.“ Eine in der Form und Aussage durchaus zutreffende Analyse. Nur bleibt dann die Frage, wie seine Mannschaft wieder zurück in die Spur finden will. Hurra-Stil als einziges Mittel wird nicht reichen. Denn die Gegner setzten mittlerweile verstärkt auf eine rauere Gangart, packen früher die Blutgrätsche aus – nicht erst, wenn sie schwindlig gedribbelt wurden.
Stefan Reisiger hat darauf eine klare Antwort. „Wir müssen uns auf allen Positionen steigern“, lautet sein Appell an die Kollegen. Obwohl die Möhlmänner gegen Freiburg nach dem Platzverweis von Charles Takyi über eine halbe Stunde nur zu zehnt agierten, meint der Stürmer: „Für 90 Minuten war das einfach zu wenig. Wir waren einfach nicht so engagiert, nicht so agil wie sonst.“
An der Einstellung hat's nicht gelegen
An mangelnder Einstellung – so hatte Möhlmanns Vorwurf nach der Derby-Pleite in der Vorwoche gelautet – habe es diesmal jedoch nicht gelegen, beteuert Reisinger. Ein Punkt, den Kollege Takyi nur unterstreichen kann. Er beschwerte sich hinterher zwar über seinen „zu harten“ Platzverweis, war aber mit der Reaktion seiner Kollegen mehr als zufrieden. „Es freut mich, dass danach ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist.“
Ob das auch ein gutes Omen für Freitag war? Denn in Mainz ist der gesperrte „Sir Charles“ ganz sicher nicht dabei. Krischan Kaufmann
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