Schon wieder! Sex–Vorwürfe gegen Priester (61) aus Franken

Der Staatsanwalt ermittelt gegen einen Pfarrer aus Miltenberg, der auch in einem Jugendgefängnis als Seelsorger tätig war
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Der Staatsanwalt ermittelt gegen einen Pfarrer aus Miltenberg, der auch in einem Jugendgefängnis als Seelsorger tätig war

MILTENBERG Im Bistum Würzburg ist ein weiterer Geistlicher wegen Missbrauchsvorwürfen von seinen Tätigkeiten entbunden worden. Gegen den 61-Jährigen, der in Miltenberg in der Altenheimseelsorge tätig war, laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Erfurt wegen sexueller Nötigung von vier Minderjährigen. Darum sei der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann der Bitte seines Erfurter Kollegen Joachim Wanke nachgekommen und habe den Priester mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben entpflichtet, teilte die Diözese mit.

Die Vorwürfe beziehen sich auf die Jahre 1980 bis 1997. 2006 ist der Priester nach Miltenberg versetzt worden. „Das ist geschehen, damit es keine zufälligen Kontakte mit den Opfern gibt“, sagte ein Sprecher der Diözese Erfurt. Ausschlaggebend sei ein Fall von sexueller Nötigung gewesen, in dem das Opfer und seine Familie zunächst keine Anzeige gestellt hätten. Dies habe sich an Karfreitag geändert, und der beschuldigte Pfarrer habe inzwischen drei weitere Fälle im Bistum Erfurt zugegeben.

Vor seinem Engagement in Miltenberg war der Priester vom Januar 2004 bis August 2006 als Gefängnisseelsorger in der Jugendstrafanstalt Ichtershausen und der JVA Tonna (beide in Thüringen) tätig gewesen. Obwohl dem Bistum Erfurt damals ein Vorwurf sexueller Nötigung bekannt war, hat es nach eigenen Angaben den Geistlichen als Gefängnisseelsorger eingesetzt, ohne das Thüringer Justizministerium über den bekannt gewordenen Vorwurf informiert zu haben. „Für diese falsche Entscheidung übernimmt das Bistum Erfurt die Verantwortung“, hieß es in einer Erklärung.

Mehr über aktuelle Entwicklungen im Missbrauchs-Skandal um das Nürnberger Martin-Luther-Haus lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Wochenende, 10./11. April.

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