Schon wieder: Justiz jagt Kamin-König Kago

Es geht um Schwarzarbeit. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Firmen-Chef Betrug mit 400-Euro-Jobs vor. Auch Sohn Pierre ist im Visier der Behörden.
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Chef Karl-Heinz Kago wird Schwarzarbeit vorgeworfen.
privat 2 Chef Karl-Heinz Kago wird Schwarzarbeit vorgeworfen.
Zertifikate wie dieses vom Fraunhofer Institut wurden gefälscht.
abendzeitung 2 Zertifikate wie dieses vom Fraunhofer Institut wurden gefälscht.

Es geht um Schwarzarbeit. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Firmen-Chef Betrug mit 400-Euro-Jobs vor. Auch Sohn Pierre ist im Visier der Behörden.

NÜRNBERG/POSTBAUER-HENG Karl-Heinz Kago, Deutschlands „Kamin-König“, hat wieder Ärger mit der Justiz. Ihm selbst und seinem Sohn Pierre, der sich ums operative Geschäft kümmert, wird Betrug vorgeworfen. Es geht um Schwarzarbeit.

Sie sollen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Nürnberg, die Sozialversicherung übers Ohr gehauen haben. Wie die Masche funktioniert haben soll, schildert Oberstaatsanwalt Wolfgang Träg: Menschen, die nicht oder nicht mehr bei Kago arbeiten, seien als geringfügig Beschäftigte angemeldet worden. Das hat folgenden Sinn: Verdient ein Kago-Mitarbeiter beispielsweise 1600 Euro, so tauchten plötzlich vier Mitarbeiter auf dem Papier auf, die alle jeweils 400 Euro als geringfügig Beschäftigte erhielten – und die damit von Sozialversicherungszahlungen befreit sind. Kassiert hat das Geld aber nur der eine Mitarbeiter. „Es gibt den Verdacht, dass Menschen als beschäftigt angegeben werden, um sich die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge zu sparen“, so Träg.

Noch ermittelt das Hauptzollamt, und es müssen noch Zeugen vernommen werden. „Über die Größenordnung ist noch nichts bekannt“, so Träg, „momentan handelt es sich um mehrere Einzelfälle“.

Sohn Pierre sieht das Verfahren „sehr gelassen“

Davon wird wohl das Strafmaß abhängen, der Strafrahmen sieht bei Betrug eine Geld- oder eine Gefängnisstrafe bis fünf Jahre vor.

Auch wird ermittelt, ob Kago-Mitarbeiter mit Sachleistungen bezahlt wurden. Der Vorwurf: Geringverdiener seien für ihre Mehrarbeit beispielsweise mit Kaminen fürs heimische Wohnzimmer „entlohnt“ worden.

Pierre Kago weist gegenüber der AZ die Vorwürfe von sich: „Gegen mich als Geschäftsführer wird automatisch ermittelt.“ Er sehe das Verfahren „sehr gelassen“. sw

Wie Kago wegen gefälschter Umwelt-Zertifikate für Öfen ins Visier geriet, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Wochenende, 18./19. Juli.

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