Schock für die Altstadt: Fachwerkhaus droht einzustürzen
Erst durch den Hinweis von Passanten wurde die Stadt hellhörig. Gebäude und Gasse gesperrt.
NÜRNBERG Großer Menschenauflauf gestern im Burgviertel: Wie aus dem Nichts heraus belagerten Feuerwehr, SÖR-Mitarbeiter und Beauftragte der Bauordnungsbehörde zur Mittagszeit die Obere Krämersgasse/Ecke Untere Schmiedgasse. Grund für die behördliche Großaktion war die akute Einsturzgefahr des an jenem Platz stehenden, denkmalgeschützten Eckhauses, welches auch die bekannte Gaststätte „Nachtwächter“ beherbergt.
Nur eine Stunde später war bereits der gesamte Platz vor dem maroden Haus abgesperrt. Bei näherer Betrachtung zeigt das über 500 Jahre alte Fachwerkhaus, welches wie viele andere Häuser in der Umgebung eine gewisse Schieflage aufweist, den eigentlichen Grund für die ganze Aufregung: Über dem Eingang hat es bereits den horizontal verlaufenden Holzbalken stark durchgebogen und aus der Wand herausgedrückt. Tatsächlich könnte der marode Balken die ganze Außenfassade zum Einsturz bringen, wenn nicht sogar das halbe Haus.
Einigen Passanten war der wandernde Balken aufgefallen, der nun dazu führt, dass auch der „Nachtwächter“ für unbestimmte Zeit dicht macht. Wie lange die Sperrung jedoch anhält, vermag Stadt-Sprecher Siegfried Zelnhefer nicht zu sagen, „erst einmal muss jetzt ein Expertenteam die Lage sondieren“. Ein Mitarbeiter einer Nürnberger Sicherheitsdienstfirma, die mit der Absperrung des Objekts beauftragt wurde, spekulierte jedoch, dass es mindestens ein halbes Jahr dauern wird, bis der Schaden behoben sein wird. Einzig die Anwohner blieben ob der Aufregung ganz gelassen. So stellte etwa Brigitte M. fest: „Als Altstadtbewohnerin fällt einem so ein schiefer Balken schon gar nicht mehr auf“. CS
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