Schneechaos in Bayern: Tragische Unfälle
FREISING - Auf spiegelglatten und schneebedeckten Straßen geraten hunderte Autos ins Schlingern. Bei Freising rast ein VW-Bus gegen einen Baum. Zwei Insassen werden verletzt. In Schwaben stirbt eine 24-Jährige.
Schnee und Blitzeis sorgen für Chaos auf Bayerns Straßen. Vor allem am Montag häuften sich die Unfälle. Bei Freising kam ein VW-Bus mit Sommerreifen von der Straße ab, schlitterte etwa 60 Meter weit und prallte gegen einen Baum. Der 31-jährige Beifahrer wurde bei dem Unfall auf der Staatsstraße 2084 laut Polizei eingeklemmt und schwer verletzt. Auch ein weiterer Insasse auf der Rückbank, der nicht angeschnallt war, erlitt schwere Blessuren. Der 64-jährige Fahrer konnte sich leicht verletzt aus dem Auto befreien. Weil er nur mit Sommerreifen unterwegs war, muss er laut Polizei mit einem Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung rechnen. Nach dem Unfall gegen 7 Uhr in der Früh blieb die Staatsstraße stundenlang gesperrt. Sachschaden: etwa 25.000 Euro.
Eine junge Frau stirbt in Schwaben
Auch in Schwaben ereigneten sich zum Wochenbeginn mehrere Unfälle. Bei Fischach im Landkreis Augsburg verunglückte am Montag eine Frau tödlich. Wie die Polizei in Augsburg mitteilte, geriet die 24-Jährige auf glatter Fahrbahn ins Schleudern und stieß mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Der Fahrer des anderen Wagens wurde schwer verletzt.
Im nördlichen Oberbayern kracht es in der Nacht zum Montag 50 Mal
Auf der Autobahn 93 zwischen Mainburg und Bad Abbach (Landkreis Kelheim) standen die Fahrzeuge auf rund 30 Kilometern Länge, berichtete die Polizei in Straubing. Auch auf mehreren Bundesstraßen ging es im Berufsverkehr nur langsam voran. Seit Sonntagabend waren in der Region etwa 20 Zentimeter Neuschnee gefallen.
Im nördlichen Oberbayern kam es ebenfalls zu Behinderungen. In der Nacht zu Montag krachte es rund 50 Mal auf schneebedeckten Straßen, wie die Polizei in Ingolstadt mitteilte. Am Morgen verunglückten zwei Lastwagen auf der Autobahn 9 München-Nürnberg. Die Unfälle endeten jedoch glimpflich. Bei Gramschatz war am Sonntagabend eine mit sechs Menschen besetzte Großraumlimousine bei der Auffahrt auf den Parkplatz an der Autobahn 7 ins Schleudern gekommen und gegen einen parkenden Sattelzug geprallt. Wie die Polizei in Würzburg mitteilte, wurden dabei vier Menschen und zwei leicht verletzt.
Hallendach droht einzustürzen
Im niederbayerischen Neustadt an der Donau drohte das Dach eines Hochregallagers unter der Schneelast einzustürzen. Die Halle wurde umgehend geräumt. Auf dem Dach sollen sich nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei drei große Stahlschrauben gelöst haben. Feuerwehr, Bauamt und Statiker begutachteten am Montagmittag die Halle. Erst danach sollte über das weitere Vorgehen entschieden werden. In Niederbayern ereigneten sich nach Polizeiangaben von 20.00 Uhr am Sonntag bis 13.00 Uhr am Montag 86 Unfälle. Dabei wurden ein Mensch schwer und fünf Menschen leicht verletzt. In Passau kam ein 56 Jahre alter Autofahrer auf schneeglatter Straße ins Rutschen. Der Wagen erfasste eine Frau auf dem Gehweg. Sie wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Die Polizei in der Oberpfalz registrierte von Freitagvormittag bis 7.00 Uhr am Montag 260 Unfälle und weitere 77 Unfälle mit elf leicht verletzten Personen am Montag von 5.30 bis 16.00 Uhr. Vor allem in den Landkreisen Schwandorf und Amberg-Sulzbach waren am Montag mehrere Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt.
ah/dpa
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