Schnee-Chaos: Jetzt räumt die Stadt Fehler ein

"Falsche Prioritäten": SÖR-Werksleiter Ronald Höfler entschuldigt sich bei den Bürgern
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Auf der Büßerbank von links: Marco Daume, SÖR-Winterdienstleiter, Ronald Höfler, SÖR-Werksleiter, und Bürgermeister Horst Förther erklärten, wie es zum Chaos kam.
News5 Auf der Büßerbank von links: Marco Daume, SÖR-Winterdienstleiter, Ronald Höfler, SÖR-Werksleiter, und Bürgermeister Horst Förther erklärten, wie es zum Chaos kam.

"Falsche Prioritäten": SÖR-Werksleiter Ronald Höfler entschuldigt sich bei den Bürgern

NÜRNBERG Über tausend Bürger riefen bei der Stadt Nürnberg an, machten ihrem Ärger über das Straßen-Chaos nach dem Schneeeinbruch Luft. Am Freitag reagierte SÖR – mit einer Entschuldigung!

„Wir entschuldigen uns bei den Verkehrsteilnehmern für das Ungemach, das sie erlitten haben“, so Werksleiter Ronald Höfler. Er, sein Winterdienstleiter Marco Daume und Bürgermeister Horst Förther erklärten, wie es zum Chaos kam, und welche Fehler gemacht wurden:

1. Die Ruhepausen der SÖR-Mitarbeiter:

Zehn Stunden dürfen die rund 460 Männer, die in der Schneenacht unterwegs waren, arbeiten. Bis 22 Uhr geht die Streu- und Räumpflicht der Stadt. Bis 2 Uhr ist kein SÖR-Mitarbeiter normalerweise auf den Straßen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde ein Team mit elf Männern eingeteilt, das bis nach 24 Uhr räumte. Dieses Team jedoch konnte seine nächste Schicht wegen der Ruhezeit am nächsten Tag erst um 15.30 Uhr beginnen. Der Gesetzgeber sieht in Einzelfällen die Möglichkeit vor, die Ruhezeit zu verkürzen. Dann allerdings müsste Katastrophen-Alarm herrschen. Die Katastrophe ausrufen kann nur Bürgermeister Horst Förther. Der gestern: „Das war keine Katastrophe.“ Mehr Mitarbeiter lehnt Förther übrigens ab. „Um dieser Situation wirklich Herr zu werden, hätten wir zwei- bis dreimal so viele Mitarbeiter gebraucht. Nur: Was machen wir mit denen, wenn wir nicht solche Spitzen-Schnee-Einsätze haben? Die müssen auch bezahlt werden.“

2. Falsche Prioritäten:

Als mittags der Schnee am Mittwoch einsetzte, entschloss sich SÖR, flächendeckend den Schnee zu räumen. Ein Riesenfehler! Denn zum einen wurde der Schneefall dichter. Zum anderen drängten die Pendler auf die großen Ausfallstraßen. Diese Straßen hätten zuallererst geräumt werden müssen! Die fatale Folge: Der Verkehr staute sich von der Innenstadt bis zu den Autobahnen, die ebenfalls dicht waren. Durch die Autofahrer hatte sich die Schneedecke auf der Fahrbahn derart verdichtet, dass das Salz kaum Wirkung hatte. Daran schuld war auch...

3. Die Kälte:

Daume: „Je kälter es wird, desto länger dauert es, bis das Salz den Schnee wegschmilzt.“ Was blieb: ein Haufen sulziger Schneematsch, der am Donnerstagfrüh im Berufsverkehr für Chaos sorgte. sw

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