Schmeißt die Versager raus

NÜRNBERG - Club-Fans machen im AZ-Forum mobil: „Lieber ein Jahr länger 2. Liga“ – ohne „verzogene Paschas“. Oder: "Wer mir vor zwölf Monaten gesagt hätte, dass sich der Club ein Jahr später vor Ingolstadt vor Angst in die Hosen macht, den hätte ich zum Psychiater geschickt!“

Club–Fans sollten der Realität mal ins Auge schauen. Einzelne Ergebnisse oder gar Abstiege wurden in der Vergangenheit wahlweise von irgendeinem oder gleich mehreren Verantwortlichen als „Betriebsunfall“ verkauft. Lachhaft. Tatsache ist: Der Pokalsieg 2007 und die folgende Uefa-Cup-Teilnahme, das waren Betriebsunfälle. Nichts anderes. Der Rest, das ist die Normalität am Valznerweiher. Und so schreiben sich die Anhänger im AZ-Forum (abendzeitung.de/nuernberg) den Frust von der Seele.

"Lasst Oenning in Ruhe"

Internet-Benutzer „Rocky“ schlägt vor: „Das Trainingspensum würde ich auf täglich zweimal erhöhen“ und fordert den 8,5-Stunden-Tag wie bei jedem anderen Arbeiter auch, „damit die verzogenen Paschas auch wissen, warum sie ungerechtfertigt so viel Kohle kassieren – und nichts dafür leisten.“ „uwe64“ fordert: „Schmeißt die Arbeitsverweigerer raus und holt Spieler aus der zweiten Mannschaft. Die haben noch den Ehrgeiz, etwas zu erreichen.“ Einspruch von „Rainer Goellert“: „Mit der A-Jugendmannschaft kann man schließlich auch nicht in Ingolstadt auflaufen.“ Zusatz: „Wer mir vor zwölf Monaten gesagt hätte, dass sich der Club ein Jahr später vor Ingolstadt vor Angst in die Hosen macht, den hätte ich zum Psychiater geschickt!“

Die Hoffnung stirbt auch auf der Datenautobahn offensichtlich zuletzt. „Stift64“ meint: „Bis zur Winterpause hoffe ich, dass wir mit einem blauen Auge davon kommen.“ So viel Zuversicht hat „tattooman“ nicht: „Lieber einen kompletten Neuaufbau, lieber ein Jahr länger in der Zweiten Liga und was vernünftiges aufbauen als wieder so einen wild zusammengewürfelten Haufen.“ Wobei im AZ-Forum auffällig häufig die Namen Boakye, Charisteas, Eigler und Masmanidis als Sündenböcke gehandelt werden. Doch auch Trainer Michael Oenning kommt nicht ungeschoren davon. „Quizler“ empfiehlt, er „sollte Charakter zeigen und gehen. Der hat sich schon viel zu viel auf das Niveau von einem ,Duz-Kumpel’ eingelassen.“ Und fordert einen „Drill-Sergeant-Trainer“, einen ganz harten Hund also. Das mag „Club-Opa“ nicht hören und fordert: „Lasst bitte Oenning in Ruhe, der muss mit diesem Haufen, den ihm andere überlassen haben, auskommen.“ Ob so „Betriebsunfälle“ zu rechtfertigen sind? M. Löser