Schlagzeugdonner, Gitarrengewitter und Nebelmaschinen-Romantik

Viel Spaß bei jedem Wetter: 12 000 Besucher feierten am Wochenende mit viel Musik das 10. Nürnberger Brückenfestival im Pegnitzgrund
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Brachte das Publikum unter der Brücke zum Hüpfen und Stampfen: die Berliner Band Budzillus mit ihrem Balkan-Beat und Gypsy-Swing.
Berny Meyer Brachte das Publikum unter der Brücke zum Hüpfen und Stampfen: die Berliner Band Budzillus mit ihrem Balkan-Beat und Gypsy-Swing.

Viel Spaß bei jedem Wetter: 12 000 Besucher feierten am Wochenende mit viel Musik das 10. Nürnberger Brückenfestival im Pegnitzgrund

Erst der Matsch, dann das Vergnügen: Am Freitag trotzten nur die hartgesottenen Musikliebhaber dem Regen. Aber am Samstag lockte die Sonne dann auch Familien und Liegewiesenfreunde zum Brückenfestival unter die Theodor-Heuss-Brücke, so dass der Besucherstrom wie im Vorjahr auf insgesamt rund 12 000 Menschen anschwoll.

Zen-Gesang und Volksmusik

Schon der Freitagabend bot erste musikalische Höhepunkte, beginnend mit der Nürnberger Rockband „Here Comes Conclusion“, die auf den Regen mit donnerndem Schlagzeug und einem krachenden Gitarrengewitter antwortete. Mit perfektionierter musikalischer Verwirrung begeisterte danach „Rainer von Vielen“. Auf einleitenden Zen-Gesang folgte waschechter HipHop, der in Coverversionen etablierter Sprechgesangsnummern endete, welche die Band mit Akkordeonbegleitung in die Sprache der Volksmusik zu übersetzen wusste.

Viel Lärm um fehlenden Bassisten

Dreckiger Gitarrensound, aggressive Schlagzeug-Beats mit überdimensional großer Bass-Drum – „The Black Box Revelation“ aus Belgien boten als Headliner des Freitags viel Lärm um einen fehlenden Bassisten – der grandiose Auftritt des Duos konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gitarrenmusik ohne Bassfundament deutliche Klangeinbußen mit sich bringt. Außer man wählt den Weg des Alleinunterhalters wie das musikalische Faktotum „King Automatic“ aus Frankreich. Der bespaßte am Samstag mit minimal gestricktem Bluesrock, indem er mit seinen Händen Gitarre und Synthesizer und mit Füßen und Gitarrenhals das Schlagzeug bediente.

Kühles Bier unter sommerlicher Klangwolke

Inoffizieller Headliner war die Berliner Band Budzillus, die mit ihrer Melange aus Balkan-Beat und poppigem Gypsy-Swing eine Hüpf- und Stampforgie im Zuschauerraum verursachten, ehe das dänische Trio „Who Made Who“ zwar eine energetische Performance mit reichlich Nebelmaschinen-Romantik ablieferte, musikalisch jedoch mit seinen unterkühlten Gitarrenriffs und Synthesizer-Klangwänden für einen ruhigen Ausklang eines bis dato immer hitziger werdenden Brückenfestivals boten. Für die Musikfans willkommener Zeitpunkt, unter der sommerlichen Klangwolke bei einem kühlen letzten Bier zur Ruhe zu kommen. Maximilian Theiss

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