Schlaflos in Nürnberg: Schuld ist der Stress

Alarm: Immer mehr Berufstätige bekommen nachts kein Auge zu – und fehlen dann im Job
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Fast jeder zweite Arbeitnehmer in Bayern findet keine Nachtruhe. „Das ist eine richtige Volkskrankheit“, so Uwe Müllmaier, DAK.
dpa Fast jeder zweite Arbeitnehmer in Bayern findet keine Nachtruhe. „Das ist eine richtige Volkskrankheit“, so Uwe Müllmaier, DAK.

Alarm: Immer mehr Berufstätige bekommen nachts kein Auge zu – und fehlen dann im Job

NÜRNBERG Stress in der Arbeit, Angst, Leistungsdruck: Die Gedanken fahren Karussell. Vor allem nachts, wenn doch der Schlaf eigentlich für Erholung sorgen soll. Immer mehr Nürnberger Berufstätige wälzen sich unruhig im Bett, leiden unter Schlafstörungen – und fallen deshalb sogar in der Arbeit aus! Das ergab der aktuelle Gesundheitsreport der DAK, den die gesetzliche Krankenkasse gestern im Klinikum Nord vorstellte.

„Fast jeder zweite Berufstätige in Bayern leidet heute unter Schlafstörungen“, so Uwe Müllmaier, Service-Chef der DAK Mittelfranken. Als Hauptursache nennen 40 Prozent der Betroffenen Stress. Erschreckend ist dieser Trend, weil langfristiger Schlafmangel Vorbote oder Begleiter von Depressionen sein kann – eine häufige Langzeiterkrankung.

Alarmierend: Entgegen dem rückläufigen bayernweiten Trend sind Psycho-Leiden in Nürnberg immer häufiger Grund für Fehlzeiten. Psychische Probleme liegen hier mit zwölf Prozent bereits auf Platz 3 – nach Beschwerden der Atemwege (20,5 Prozent) und des Bewegungsapparats (19Prozent).

"Die Menschen missbrauchen ihre Freizeit"

„Stress ist ein langsam wirkendes Gift“, so Schlafmediziner Jens Acker vom Klinikum Nürnberg. „Die meisten Menschen haben verlernt, Warnzeichen wie Schlafstörungen, rechtzeitig zu erkennen.“ Übermüdet schleppen sie sich zur Arbeit, wo sie zwar anwesend sind, aber nicht leistungsfähig. Das hat nicht nur Einbußen des Unternehmens zur Folge. Auch schlimme Unfälle können so passieren.

Statt wenigstens in der Freizeit zu entspannen, geht der Stress dort weiter. Dr. Dr. Günter Niklewski, Chefarzt der Psychiatrie am Klinikum: „Die Menschen missbrauchen ihre Freizeit und stopfen sie voll mit Aktivitäten.“

Wenn Schlafstörungen sich länger als einen Monat hinziehen, rät DAK-Service-Chef Uwe Müllmaier dringend dazu, zum Arzt zu gehen. Zu viele Betroffene greifen laut DAK-Report stattdessen auf Schlafmittel zurück, die es rezeptfrei zu kaufen gibt. mp

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