Schlaflos in den Playoffs
BAMBERG Wenn am Samstag die Brose Baskets bei den Artland Dragons (15 Uhr, live auf sport1) im vierten Playoff-Halbfinale möglicherweise mit einem Sieg den Einzug in die Endspiele um die deutsche Meisterschaft bejubeln, wird sich auch Manager Wolfgang Heyder ein Gläschen Schampus gönnen. Denn er kann ein ganz besonderes Jubiläum feiern. Zum zehnten Mal in Folge steht er mit einer Bamberger Mannschaft in den Playoffs.
Im Juni 1999 wurde Heyder zum Geschäftsführer gekürt, als der damalige Hauptsponsor Günther Tröster die insolventen Korbjäger quasi über Nacht vor der Pleite gerettet hatte. Fast zwei Jahre später, in der Saison 2001/02, hatte dann das kongeniale Duo Dirk Bauermann als Trainer und Heyder als Manager ein erstes kleines Wunder vollbracht. Als Tabellensiebter erreichten die Oberfranken nach einer Durststrecke wieder die Playoffs, schieden dann aber im dramatischen Viertelfinale gegen Bonn aus, obwohl sie in der Serie „Best-of-five“ sensationell 2:0 geführt hatten.
"In Bamberg zählt eben nur die Meisterschaft“
Das war quasi die Geburtsstunde des Bamberger Basketball-Märchens. Seitdem erreichten die Korbjäger aus der Domstadt mit einer Ausnahme immer das Halbfinale, zogen sogar fünf Mal in die Endspiele ein und gewannen drei Titel. Für den 54-jährigen Workaholic ist dieses Jahrzehnt mit unvergesslichen Triumphen, aber auch Tragödien verbunden. Die schlimmste: 2006 scheiterten die „Riesen von der Regnitz“ im fünften Halbfinale in eigener Halle als amtierender Meister in allerletzter Sekunde an Köln.
Dennoch entwickelte Heyder immer noch keine Routine im Umgang mit der Dramatik in der fünften Jahreszeit des Basketballs. Auch vor dem Match bei den „Drachen“ ist er nervös wie vor zehn Jahren. „Ich schlafe genauso schlecht wie damals“, gesteht er. Und: „Wenn ich um halb eins ins Bett gehe, werde ich um drei Uhr wieder wach. Ich grüble, ob wohl der letzte Wurf sitzt, was denn passiert, wenn wir nicht Meister werden.“ Denn: Heyder weiß: „In Bamberg zählt eben nur die Meisterschaft.“