Schießt sich Schieber in Liga zwei?

Der Club-Stürmer grübelt, „warum es für mich gegen meinen VfB immer so gut läuft.“
von  kk
Perfekt gemacht: Julian Schieber reagiert schneller als Gegenspieler Serdar Tasci und erzielt per Kopf das 2:0.
Perfekt gemacht: Julian Schieber reagiert schneller als Gegenspieler Serdar Tasci und erzielt per Kopf das 2:0. © Wolfgang Zink

STUTTGART  Manchmal sagen Blicke mehr als tausend Worte. Bei Julian Schieber war dies so nach seinem Treffer zum 2:1 (28.) gegen den VfB Stuttgart. Während seine Kollegen ihn stürmisch feierten, schlich der Mann des Tages mit gesenkten Haupt und einem Gesichtsausdruck zurück Richtung Anstoßkreis, als hätte er ein Eigentor erzielt.

 

"Ich habe vorher gesagt, dass ich nicht jubeln werde"


Womöglich war es das auch. Dem Club hat die VfB-Leihgabe, die gestern 22. Geburtstag feierte, mit seinem Tor und der perfekten Vorlage für Timothy Chandlers 3:1 (51.) den Klassenverbleib beschert (siehe oben). Sich selbst, wenn es dumm läuft, in die Zweite Liga geköpft. Denn im Sommer muss Schieber zurück zum VfB und nach dem desolaten Auftritt der Stuttgarter deutet im Moment nicht mehr viel auf eine Rettung der Schwaben hin.


Klar, dass Julian angesichts dieses Dilemmas sich am Samstag ein Schweigegelübde auferlegt hatte. Welches er wohl auch beim sonntäglichen Auslaufen durchgezogen hätte, wenn ihm nicht der „BR“ mit einer süßen Charmeoffensive in Form einer Geburtstagstorte dazwischen gefunkt hätte. Da ließ sich Julian doch erweichen und erklärte seine Trauer beim Treffer. „Ich habe ja schon vor dem Spiel gesagt, dass ich bei einem Tor nicht jubeln werde.“
Aus Respekt vor seinem taumelnden Stammverein. Wobei sich Heckings Solo-Spitze allerdings, nachdem er bereits im Hinspiel gegen Stuttgart getroffen hatte, langsam wundert, „warum es ausgerechnet gegen meinen VfB immer so gut für mich läuft.“

"Wenn er so weiterspiel, wird er für uns unerreichbar sein"


Zumindest dieses Problem dürfte ab der nächsten Saison passé sein. Selbst wenn sich Schieber („Der VfB steigt nicht ab“) täuschen sollte und es Stuttgart doch erwischt, ist Julians Verbleib in Nürnberg unwahrscheinlich. Bereits im Sommer 2010 hatten sich laut Hecking neben dem Club noch „sieben oder acht andere Vereine“ um Schieber bemüht. Und da der Club aktuell nicht in der Lage ist, „selbst Ablösesummen von 1,5 Millionen Euro zu stemmen“, wie Hecking weiß, „wird Julian, wenn er so weiterspielt, für uns unerreichbar sein.“

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